“.sredna – anders. sehen hören schmecken“ – Kirchenprojekt vom 12. April bis 14. Juni in der Herz-Jesu-Kirche Trier

Das Leben gibt oft Rätsel auf, die wir auf den ersten Blick nicht verstehen.
Manchmal muss man die Richtung, den Blickwinkel, die Perspektive ändern. Anders hinschauen. Anders hören. Anders schmecken. Anders wahrnehmen.

Der erste Blick kann sehr unbequem sein. Ungewohnt. Fremd. Mit etwas Geduld und Neugier erleben wir dann vielleicht auch Überraschungen, neue Einsichten, neuen Glaubens- und Lebensmut. Das wollen wir in unserer Herz-Jesu-Kirche ausprobieren. Anders sehen, hören, schmecken. Hier das ganze Programm

Hier die ersten Bilder aus der umgestalteten Herz-Jesu-Kirche:

           
  
        

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Preis für ARCHE-Gründer „Jean Vanier“: Frei, manchmal verrückt zu sein….

Bei der Großen Rock-Wallfahrt 2012 hat die KGG zusammen mit der ARCHE-Gemeinschaft die „Stationskirche Herz Jesu“  mit Leben erfüllt. Hier gehts zur damaligen Web-Site.
Der Gründer der ARCHE-Gemeinschaft heißt Jean Vanier und lebt in Frankreich. Er hatte damals wunderbare einfache Texte für die Wallfahrt geschrieben.
Jetzt hat er einen großen Preis für sein Lebenswerk bekommen: Den Templeton-Preis. Das ist so was wie der „Oscar“ – für den Bereich „Gesellschaft und Glaube“. Er wird in England verliehen. Wir gratulieren Jean Vanier und der ARCHE-Gemeinschaft sehr herzlich. Wir sind dankbar für die gute Verbindung, die immer noch lebendig ist.
Im Sommer wird die ARCHE-Gemeinschaft Landsberg in unserem Pfarrhaus zu Gast sein.
Hier der Bericht von Radio Vatikan.

Herzlich willkommen zum Tagebuch der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012

 Vor einem Jahr … Die Heilig-Rock-Wallfahrt 2012
„…und führe zusammen, was getrennt ist!“ 
Wir erinnern uns an das große Ereignis der Heilig-Rock-Wallfahrt im letzten Jahr, besonders an die Stationskirche „Herz-Jesu“.
Dort haben insgesamt 85 Mitglieder und Freunde der Gemeinschaften ARCHE und GLAUBE & LICHT Menschen auf ihrem Pilgerweg mit Jesus begleitet. Sie haben im Pfarrhaus der Gehörlosengemeinde gewohnt, zusammen mit unserer Gemeinde die Wallfahrt eröffnet und ein Abendlob im Dom gestaltet. Hier geht’s zu unserer damaligen website HRW 2012.

Die Pilgerbegleiter der ARCHE und GLAUBE & LICHT waren vier Wochen lang unterwegs in der Kirche, im Dom, in der Stadt. Sie haben wunderbare Erfahrungen gemacht.
Zur Erinnerung wird in der Zeit vom 13. April bis zum 13. Mai dieses Jahres täglich hier auf der Website ein „Tagebuch-Eintrag“ veröffentlicht. Viele Menschen haben dazu einen Beitrag geleistet, dafür herzlichen Dank!
Wir freuen uns, wenn viele den Weg des letzten Jahres noch einmal mitgehen und sich von Jesus zusammen führen lassen. (rs)

13. April

BESCHENKT UND BEAUFTRAGT

Stationskirche Herz Jesu mit der ARCHE und GLAUBE & LICHT

„Das ist ja das Gewand Jesu, das im Johannes-Evangelium erwähnt wird, um das die Soldaten würfelten!“ Jean Vanier, 84 Jahre alt, Gründer der ARCHE-Gemeinschaften und der Bewegung „GLAUBE & LICHT“ konnte es kaum glauben, als Astrid Froeb, Regionalverantwortliche der ARCHE in Deutschland und Österreich und Ralf Schmitz von der Trierer Gehörlosengemeinde bei einem Besuch in Trosly/Frankreich von der Trierer Reliquie und von der Heilig-Rock-Wallfahrt erzählten.

Die ARCHE in Deutschland und Österreich hatte sich entschieden, als Geistliche Gemeinschaft auf Einladung des Bistums an der Wallfahrt teilzunehmen und andere Pilgerinnen und Pilger bei deren Wallfahrt zu begleiten. Sie hatte die Bewegung GLAUBE & LICHT, die ebenfalls auf Jean Vanier zurückgeht, zum Mitmachen eingeladen.

Jean Vanier war begeistert. Er verfasste kurze Meditationen zu den „Tagesthemen“ für die Pilgernden der ARCHE, von GLAUBE & LICHT und für alle, die sich von ihrem Zeugnis angesprochen fühlten.

 

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14. April

„Von Jesus gerufen“

So kamen die ARCHE und GLAUBE & LICHT nach Trier: insgesamt 85 Menschen in 5 Teams – mit und ohne Behinderung, aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden, einzelne kamen aus England, Belgien und Luxemburg. Es waren Menschen aus verschiedenen Konfessionen, und innerhalb der Konfessionen aus verschiedenen geistlichen Traditionen, Richtungen und Standorten. Menschen, die schon lange dazu gehören, junge Leute in einem Freiwilligen Sozialen Jahr, Frauen und Männer, auch ein paar Kinder waren dabei. Es kamen Menschen, die in einer ARCHE leben oder die zum erweiterten Freundeskreis gehören.

Jean Vanier schrieb: „Ihr seid von Jesus gerufen – und ihr habt euch versammelt um das wunderbare Gewand Jesu, das ohne Naht ist und das er selbst getragen hat bis zum Ende seines Lebens. Jesus sagte zu den ersten Jüngern, die ihm folgten: Kommt und seht! Ihr seid gekommen, um zu sehen: Sein Gewand. Dadurch könnt ihr Jesus begegnen und mit ihm leben!“

 

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15. April

Mit der Ankunft in Trier begann die Wallfahrt, die für jedes Team etwa eine Woche dauerte: im Pfarrhaus der Gehörlosengemeinde, mit jeweils etwa 15 Menschen. Das Haus hat einen großen ausgebauten Speicher, eine Gästeetage, eine Küche, einen Begegnungs- und Essraum, einen Wintergarten, ein Gartenzimmer, zwei Duschen und fünf Toiletten und ein Treppenhaus mit 85 Stufen. Es ist baulich nicht barrierefrei. Was die Kommunikation und das Gemeinschaftsgefühl angeht, stellte sich bald heraus, dass Barrieren schnell überwunden wurden: Deutsch, Gebärdensprache, Niederländisch und Letzeburgesch – die Sprachen wurden schnell zusammengewebt. Was die Sprachen nicht vermochten, das bewirkte die Musik – vom „Halle, halle, halle-luhuja“ vor dem Essen bis zum ausgelassenen Tanz- und Liederabend auf dem Dachboden. Aus der Verschiedenheit wurde schnell Gemeinschaft. Von Jesus gerufen.

 

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16. April

„Schönheit entdecken“

Morgens saßen die Teams zusammen und unterhielten sich über das Tagesthema. Große Plakate entstanden, die dann den nächsten Teams zur Weiterarbeit überreicht wurden. So entstand ein kostbares Buch der Gedanken aller Teams zu den Tagesthemen. Danach wurde die Herz-Jesu-Kirche aufgeschlossen. Mit dem ARCHE-Gebet begann der Wallfahrtstag. Nach der Mittagspause zogen Teammitglieder in die Stadt, um auf diese etwas andere Pilgerbegleitung aufmerksam zu machen. Dazu waren sie besonders ausgestattet: Jeder trug ein einfaches Pilgerkleid: einen Überwurf aus heller Baumwolle mit dem Logo der Wallfahrt und mit dem Logo der ARCHE.

Frauen aus der Gehörlosengemeinde hatten die 85 Pilgerkleider genäht. Mit Holzschablonen wurden die Logos aufgedruckt. Ein Team bereitete jeweils die Kleider für das nächste Team vor. Jeder Pilgerbegleiter bekam eine Pilgertasche – mit Pilgerbuch und Pilgerzeichen, mit den Texten von Jean Vanier, mit einem Getränk und einem Apfel – und mit einer Tafel Schokolade – natürlich zum Teilen mit anderen. Das Pilgerkleid machte erkennbar. So gehörten die Pilgerbegleiter der ARCHE zum täglichen Erscheinungsbild der Wallfahrt. Abends kamen die Pilgerbegleiter zurück, oft todmüde, aber auch stolz, etwas geschafft zu haben: sie hatten die Stadt erkundet, die Wallfahrt und die Wallfahrer erlebt – und sie hatten die ARCHE in die Wallfahrt gebracht – unaufdringlich, einfach durch ihr Dasein und ihre Erkennbarkeit.

 

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17. April

Die Stationskirche der ARCHE lag etwas außerhalb, am Rand der Innenstadt. Dieser Ort war ein Symbol. So erleben es Menschen mit Behinderung sehr oft in der Gesellschaft und auch in der Kirche. Sie leben am Rand und sie müssen um ihren Platz in der Mitte der Gemeinschaft immer wieder ringen und sich ins Bewusstsein bringen.

Die „besonderen Menschen“ der ARCHE und von GLAUBE & LICHT haben oft eine große Begabung: sie treten mit anderen in Kontakt, ermöglichen Begegnung und eröffnen Gemeinschaft. Ein Wallfahrtsteam flüchtete sich vor einem Wolkenbruch in ein Café. Viele Gäste warteten auf die Bedienung. Klaus-Dieter sprach beherzt seine Tischnachbarn an: In der Herz-Jesu-Kirche gäbe es auch Kaffee, und viel schneller als hier, auch ein paar Kekse hätten wir und vor allem freundliche Gespräche.

Selbst außerhalb der Stadt waren die Werbe-Trupps aktiv: An einer Luxemburger Tankstelle entdeckte Jonathan einen Kleinbus der Lebenshilfe. In kürzester Zeit waren alle Busreisenden zur Fußwaschung nach Herz-Jesu eingeladen. Leider konnten sie dann doch nicht kommen.

 

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18. April

An der Trevererschule in Trier lernen Kinder und Jugendliche mit dem Schwerpunkt „motorische Entwicklung“. Sie hatten sich in der evangelischen Christuskirche zu einem Schulgottesdienst versammelt. Dieser Gottesdienst sollte auf die Wallfahrt einstimmen, die die Schule zusammen mit vielen anderen am „Tag der Förderschulen“ unternommen hat. Klaus-Dieter und Jonathan waren als Sonder-Botschafter sofort bereit, im Gottesdienst einen Werbeblock zu übernehmen – mit Erfolg eine Gruppe aus der Schule kam am Morgen ihres Wallfahrtstages zum ARCHE-Gebet. Sie wurden großartig aufgenommen – und hatten ihrerseits viel Spaß. Gebet kann viel Spaß machen.

Die Pilgerbegleiter hatten eine MISSION, einen Auftrag.
Sie befolgten den Auftrag Jesu, „an die Hecken und Zäune zu gehen“, um die zum Fest einzuladen, die anderswo verstoßen werden. Zum Beispiel eine Musikgruppe aus Afrika. Sie hatten wohl versucht, auf verschiedenen Plätzen in der Stadt zu spielen, vor Kaufhäusern und in Hauseingängen. Immer wieder wurden sie weggeschickt.
Unsere Pilgerbegleiter kannten sie schon vom gemeinsamen Eröffnungsgottesdienst in unserer Herz-Jesu-Kirche. „Kommt doch mit zu uns, da ist es warm, das gibt es was zu essen und zu trinken – und wir freuen uns auf Eure Musik und auf Euch!“ Und sie kamen, und es wurde ein Fest…

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19. April

In der ersten Woche kamen über 150 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritaskonferenzen im Bistum Trier nach Herz-Jesu. Sie wollten ihren Wallfahrtstag in Herz-Jesu beginnen. Nach dem Gottesdienst zogen sie durch die Stadt zum Pilgerzelt fürs Mittagessen und dann weiter zum Dom. Bei ihrer Auswertung war die Meinung einhellig: Das Beste und Schönste an dem Tag war der Gottesdienst in Herz-Jesu, mit den begeisterten Menschen aus der ARCHE und von GLAUBE & LICHT. Die Begeisterung war ansteckend. Und der ein oder andere kam im Laufe der Wallfahrtszeit noch mal zurück.

Der Lobpreis-Abend im Geist der Charismatischen Erneuerung brachte einige Gäste in der Kirche zum Singen, Spielen und Tanzen. Normalerweise war der Montag Ruhetag. Wenn der Geist wirkt, ist es mit der Ruhe vorbei.

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