Manchmal suchen wir lange nach einem Thema – manchmal werden wir auch von einem Thema gefunden. so ist es uns in diesem Jahr gegangen. Wir suchten ein Thema für die Ostertage: Es sollte an die Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 erinnern, es sollte das Motto „und führe zusammen, was getrennt ist“ fortsetzen. Es sollte etwas mit dem Glauben zu tun haben – und natürlich mit Jesus. Um den geht es ja vor allem!
Dann kam alles ganz anders! Papst Benedikt ist in den Ruhestand getreten, Papst Franziskus wurde gewählt. Er geht seinen eigenen Weg – freundlich, bescheiden, einfach. Er stört sich nicht sehr an unwichtigen Vorschriften. Die ganze Welt reibt sich verwundert die Augen – zu Ostern!
In unserer Gemeinde zeigte sich: das Thema „Inklusion“ ist die Überschrift über die Veranstaltungen in den nächsten Wochen, bei der Renovabis-Fachtagung am 19./20. April in Trier, beim „Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung“ am 5. Mai in Trier und am 30, Mai beim „inklusiven“ Fronleichnamsfest in der Jugendkirche auf dem Flughafen Hahn. Weitere Veranstaltungen werden dazu kommen.
Das Thema „alle inklusive“ hat uns gefunden! Und wir haben es gern angenommen. Wir staunen, wie es sich entwickelt…. bis hin nach Rom!
Gründonnerstag
Wie immer stand der letzte Abend Jesu mit seinen Freunden im Mittelpunkt. Das „Testament Jesu“ besteht aus 2 Zeichen: der Feier des Mahles und der Fußwaschung. 2 2 Zeichen der Liebe! Beide zusammen weisen auch den Jüngerinnen und Jüngern Jesu den Weg. Während wir die Fußwaschung in der Herz-Jesu-Kirche mit der Oster-Gruppe, einigen Mitgliedern unserer Gemeinde und mit Gästen aus der Wohngemeinschaft „Smile“ und aus der Nachbarschaft in Herz-Jesu gefeiert haben, ging Papst Franz in ein römisches Jugendgefängnis und wusch einigen Gefangenen die Füße. 2 waren Frauen, eine davon eine Muslimin. Aufregung im Vatikan. “Alle inklusive“!
Karfreitag
Am Karfreitag steht die Leidensgeschichte Jesu im Mittelpunkt. Wir haben sie mit der Leidensgeschichte von Menschen verbunden: Trier 2012. Im Rahmen der Heilig-Rock-Wallfahrt haben wir in der Stationskirche Herz-Jesu und in der Stadt Leiden von Menschen erleben können.
In der Leidensgeschichte nach Johannes stirbt Jesus mit dem Wort: „Es ist vollbracht!“ Er ist am Ziel seines Lebens. Alles ist geschafft! Wir haben versucht, dieses Wort zu verstehen – und unser JA zu dieser anderen Sicht zu sagen.
Im Anschluss an die Feier waren wir wie in jedem Jahr auch wieder im Pfarrhaus zusammen: bei Kaffee und einem einfachen Kuchen.
Auch das gehört dazu: Dass wir uns gegenseitig in der Traurigkeit nicht allein lassen. Es wurde auch – wie bei einem guten Beerdigungskaffee – aus vollem Herzen gelacht! „Alles inklusive!“
Ostern
Die Osternacht begann kalt und windig: Draußen, am Feuer vor der Kirche. Vorsichtig konnten wir das Licht in die Kirche hin retten. Immer ein besonderer Moment. Das Licht, die Lesungen, das Wasser – sie kommen zusammen und wecken Hoffnung und Freude. In diesem Jahr stand die Kerze mit ihrem „Namen“ im Mittelpunkt: „Alles inklusive“. Anschließend konnten wir in der Kirche zusammen Ostern feiern und auf die Auferstehung Jesu mit einem Glas Sekt anstoßen. Halleluja.
Mit dem Hochamt am Ostersonntag ging die Feier der Ostertage zu Ende. Im Mittelpunkt standen die Erfahrungen mit Papst Franziskus und die Erfahrung mit einem „Überbleibsel“ aus der Heilig-Rock-Wallfahrt: einem Kunstwerk von Heinrich Feld.
Es gibt immer wieder diese Erfahrungen, die auch Maria Magdalena machen konnte: Wenn wir besonders traurig, müde und hoffnungslos sind, passiert etwas Wunderbares. Dann will Jesus, dass wir uns neu in Bewegung setzen – und aufstehen! Auf dem Bild von Heinrich Feld sieht es aus, als ob der Rock tanzt, wenn wir den Vorhang lüften – gegen die Vorschriften. Möge das Osterfest 2013 uns in Bewegung halten! Alle inklusive! (rs)