KOMMT NOCH: Gebärdensprachkurse

Die Katholische Gehörlosengemeinde bietet ab Februar zwei Gebärdensprachkurse blau  für Anfänger (I) und orange für Fortgeschrittene  an.
Die Kurse finden statt in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Trier der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Trier.

DGS blau für Anfänger (I )
Voraussetzungen: keine oder DGS I
Termine: dienstags 16.30 – 18.00 Uhr
24.02., 03.03., 10.03., 17.03., 24.03., Osterferien, 14.04.,21.04.,28.04.
Leitung: Stefanie Reichert
Hier die Ausschreibung mit weiteren Informationen

DGS orange für Fortgeschrittene
Voraussetzungen:DGS blau (I und II)
Termine: montags 18.30 – 20.00 Uhr
23.02.,02.03., 09.03., 16.03., 23.03., Osterferien, 13.04., 20.04., 27.04.
Hier die Ausschreibung mit weiteren Informationen

Informationen:
Pfarrbüro der KGG:
Friedrich-Wilhelm-Str. 24, 54290 Trier
Tel. 0651/436 63 76, Fax 0651/436 80 78
E-Mail: info@kgg-trier.de

 

Allgemeine Informationen:
Die DGS-Kurse werden weiter angeboten. Infos gibt es hier auf der Website oder im Pfarrbüro.
Es gibt 2 Stufen bei den DGS-Kurse. Zum Wechsel in die nächste Stufe ist in der Regel die Teilnahme an 2 Kursen der Stufe erforderlich. Die DozentInnen beraten beim Wechsel in die nächste Stufe. Die DozentInnen stimmen den Inhalt des Kurses jeweils auf die Situation der Lerngruppe ab. So werden neue Inhalte angeboten und bisher Gelerntes wiederholt.

Die Stufe blau ist die Anfängerstufe. Sie arbeitet mit dem Buch „Grundkurs Deutsche Gebärdensprache“ Stufe 1. Das Buch ist blau und umfasst in der Regel 2 DGS-Kurse. Die DozentIn passt den Kurs an das Nievau der TeilnehmerInnen an.

 

 

Die Stufe orange ist die Fortgeschrittenenstufe. Sie arbeitet mit dem Buch „Grundkurs Deutsche Gebärdensprache“ Stufe 2. Das Buch ist orange und umfasst in der Regel auch 2 DGS-Kurse. Die DozentIn passt den Kurs an das Niveau der TeilnehmerInnen an. Die Erarbeitung von Stufe blau ist (oder ähnliche Kurse) ist Voraussetzung für die Teilnahme an der Stufe „orange“.

Die Bücher  (inklusive Lern-DVD) werden über unsere Gemeinde bezogen und zum Selbstkostenpreis abgegeben. Wir machen in Zukunft das Angebot, gut erhaltene gebrauchte Bücher zum halben Preis nach dem Kurs anzukaufen und anderen Kursteilnehmern zum halben Preis anzubieten.

 

 

 

3. Vollversammlung der Trierer Synode in Saarbrücken vom 2. – 4. Oktober 2014: Erste Ergebnisse aus den Sachkommissionen

     
Am Samstagabend, 4. Oktober schickten Norbert und Beate diese Bilder von der Synode. Norbert schrieb: „Die Dritte Vollversammlung der Diözesansynode ist zu Ende. Bericht folgt in der nächsten Woche. Jetzt fahren wir endlich nach Hause…“
Sicher war das Treffen wieder sehr anstrengend – danke, dass die beiden die „last“ auf sich nehmen und für uns bei der Synode mitmachen!

Wer schon ein paar Berichte auf der Bistumsseite lesen will:

Mit Gottvertrauen, Selbstbewusstsein, Neugier und Empathie. Dritte Vollversammlung der Synode im Saarbrücker E-Werk eröffnet

Spannend und sehr aufregend. Dritte Vollversammlung der Synode abgeschlossen

Wie geht’s Euch, Kinder Gottes? Bolivianischer Besuch bei der Vollversammlung der Synode in Saarbrücken

SALVE & SINGFLUT – inklusives Wochenende vom 26. – 28. September in Luxemburg „natürlich anders“

„Wir haben ja schon einiges miteinander erlebt – aber noch kein gemeinsames Wochenende!“ Der Gebärdenchor SALVE (7 Mitglieder) und der Chor SINGFLUT der Pfarrei St. Matthias (17 Mitglieder) und 2 luxemburgische Freundinnen trafen sich zu einem gemeinsamen Wochenende bei den Franziskanerinnen von der Barmherzigkeit in Luxemburg. Es wurde inklusiv – und natürlich ganz anders!

„Das ist ja ein Vier-Sterne-Kloster“!
Ein gehörloses Chormitglied war überrascht: ein schönes Haus, schöne Zimmer, nette Schwestern, gutes Essen, ein bunter großer Garten! So hatte sie sich das nicht vorgestellt!
      

„Von  A – S – E und Zeichen, die irgendwie ähnlich aussehen“
„So schwer hatte ich mir das gar nicht vorgestellt. Diese Buchstaben sehen ja alle gleich aus. Und wie ist der Unterschied zwischen „D“ und „F“? Einige Mitglieder des Chores SINGFLUT waren zum ersten Mal dabei. Jeder stellte sich mit seinem Namen vor – mit dem Fingeralphabet. Das ist auch für einige Gehörlose immer noch nicht selbstverständlich. So gab es schon in der ersten Runde viele Missverständnisse – und viel zu lachen. Falls es überhaupt einen Abstand zwischen den beiden Chören gab – nach dem Fingeralphabet war er schon überwunden. Im Gebet dankten wir Gott mit 2 Abendliedern in Gebärdensprache und Lautsprache für den schönen Anfang des Wochenendes.
      

Ich habe nur noch rote, blaue, gelbe Dreiecke und Kreise gesehen“
Danach wollten sich die einen unterhalten, die anderen wollten spielen. In der Spielekiste gab es  2 Magnettafeln. Darauf konnte man verschiedene Holzklötzchen legen – in verschiedenen Farben, in verschiedenen Formen und Größen. So entstand eine Figur. Die musste man nun mit den Händen (ohne Stimme!!!) den Partner auf der anderen Seite zeigen. Die mussten die Figur „nach-bauen“. Am Ende wurde verglichen. Spiegelverkehrt, oben und unten verwechselt, falsche Größe… Es gab viele Fehlerquellen – aber mit der Zeit wurden die Spieler immer besser. Und was das Schöne war: die Teams waren gemischt. Es war nicht wichtig, ob man mit Händen oder Stimmen spricht. Echt inklusiv! Einige haben von den „Figuren-Beschreibungen“ sogar geträumt… Auch sonst gab es viele Gespräche – ganz unkompliziert. Und wenn es mal schwierig wurde, sorgte der Bischöfliche Wein für neue Motivation.
   
 

„Sagen Sie mal, sind Sie vielleicht verrückt?“ – Nicht jeder kennt Yoga!
Nach dem Morgengebet und dem Frühstück ging es zuerst mal in den Garten. Dort zeigten uns 2 SINGFLUT-Frauen einige Yoga-Übungen, die wir mitmachen sollten. Wir gaben unser Bestes. Auf einmal hatten wir Besuch. Eine ältere Dame aus dem benachbarten Altenheim hatte sich mit ihrem Rollator angeschlichen. Sie schaute uns zu, fing auf einmal laut an zu lachen und sagte: „Sagen Sie mal, was machen Sie denn da? Sind Sie vielleicht verrückt?“ Vielleicht kannte die Dame Yoga noch nicht – oder Yoga war in unseren Figuren nicht zu erkennen. Es tat jedenfalls gut, vor dem langen Sitzen im Chor die Gelenke und Muskeln zu bewegen – egal, ob das verrückt aussieht oder nicht. Wir sind eben „natürlich anders“. Vorbei an Blumen, Zwiebeln und Kürbissen ging es durch den herbstlichen Garten zur Chor-Probe.
        

„Gott schaute sich um und sah: Alles ist natürlich anders! Er sagte: Sehr gut!“
Mit einem „Memory-spiel“ wurden die Buchstaben des Fingeralphabets nochmals aufgefrischt. Die SINGFLUT wollte im Abendlob nicht nur singen, sondern auch gebärden. So hatten wir 2 Gebärdenlieder vorbereitet, die nicht mit Stimmen, sondern nur mit Händen gesungen wurden. Für die Hörenden wurden sie im Gottesdienst einfach vorgelesen.
Das eine Lied erzählte die Schöpfungsgeschichte aus Heiligen Schrift, das andere die wichtigsten Texte der Behindertenrechtskonvention – in Leichter Sprache. Es war für beide Chöre ein ungewohntes Erlebnis: dass Hörende gebärden und beim Gebärdenchor „mit-singen“. „Gott schaute sich um und sah. Alles ist anders! natürlich anders. Sehr, sehr gut!“ Vor und nach dem Mittagessen folgten die getrennten Proben der beiden Chöre für das Abendlob. Bekannte Lieder, die wir schon oft zusammen gezeigt haben – sie mussten nur noch einmal aufgefrischt werden.
Nach einer kurzen Mittagspause ging es weiter. Nochmals üben, dann Kaffee und Kuchen, das 8. Sakrament, dann die Generalprobe in der Klosterkapelle.  Der Flur war anschließend wie leer gefegt. Alle konnten sich noch etwas ausruhen und auf das Abendlob vorbereiten.
         

Das Abendlob – natürlich anders, alle inklusive!
Es war der Höhepunkt des Wochenendes – über 60 Besucher waren gekommen, dabei auch viele Schwestern aus dem Mutterhaus der Franziskanerinnen. Sie erlebten so etwas in Luxemburg zum ersten Mal – ein Abendlob, in der jeder in seiner Muttersprache singt, betet, spricht: in Deutscher Gebärdensprache, in Deutscher Lautsprache mit einigen luxemburgischen, französischen und englischen Worten.
Die Lieder und Texte drehten sich alle um das Thema „natürlich anders“. Die beiden Gebärdenlieder – von beiden Chören gemeinsam mit Gebärden vorgetragen – war für die beiden Chöre die „Krönung“ des Abendlobs.
Die Auswertung zeigte es: „Es war zum ersten Mal in der Kirche richtig inklusiv! Wir haben nicht nur zusammen gespielt, sondern auch zusammen gebetet.“ Der Funke ist auf die Besucher übergesprungen. „Luxemburger sind normalerweise in der Kirche sehr zurückhaltend. Aber sie haben alle mitgemacht – sogar beim Friedenslied und beim Halleluja! Alle. Sogar meine 88jährige Schwiegermutter!“ „Und mein 85jähriger Vater!“ sagte ein deutsches Chormitglied. Und auch das soll man ruhig offen sagen: Die Besucher haben ihren Dank und ihre Begeisterung auch „finanziell“ zum Ausdruck gebracht: 670 Euro kamen in der Kollekte zusammen – davon ist die Hälfte an Caritas International schon für die Flüchtlingshilfe in Syrien und dem Irak überwiesen. Applaus und Dank am Ende waren gegenseitig: Eine einmalige Stunde – alle inklusive! „Ich war so gerührt, ich hatte Gänsehaut“ sagte eine gehörlose Besucherin.
    
       

„Was passiert, wenn der Salat explodiert und wenn der Obstkorb umfällt“
Es gab viel zu erzählen beim Abendessen: über die Pannen beim Abendlob, über eine falsche Gebärde – die keiner gesehen hat. Oder über einen falschen Ton – den keiner gehört hat. Vor allem gab es aber einfach nur Freude, Dankbarkeit und zufriedene Gesichter. Und es gab auch neue Energie – für einen wilden bunten Abend, mit vielen lustigen Gebärden (und Gebärden-fehlern) für Obst und Gemüse, mit Rennen und Schubsen, Kämpfen um einen Stuhl. Mit Magnet-Kreisen und Dreiecken, wie am Abend vorher – und beim Spiel des Jahres 1986: „Heimlich und Co!“ Eine tolle Gemeinschaft – ohne Grenzen!
       

Exklusiv inklusiv!“ – Und was machen wir 2015?
Der Sonntagmorgen fing „schwer“ an: schwere Knochen, schwere Arme und Hände, ein schwerer Kopf. Daran konnte das Morgen-Yoga im Freien nicht viel ändern. Der Samstag steckte allen noch in den Knochen – vom Morgen bis zur Nacht.
Nach Frühstück und Kofferpacken folgte die Auswertung:
- „Wir kennen uns schon, aber so eine Wochenende hat eine andere Qualität“
- “ Die Hörenden haben sich so viel Mühe gegeben mit dem Gebärden!“
- „Die Gehörlosen haben sich so viel Mühe gegeben mit den Hörenden, die einige Gebärden einfach nicht begriffen haben!“
- „Wir hatten die Sorge: Reden wir zu viel mit Stimme? Kommen die Gehörlosen nicht mit?“
- “ Ich habe immer gedacht: Gebärdensprache, das ist so eine Art Hilfsmittel, so ähnlich wie Gesten. Jetzt weiß ich: Das ist eine eigene Sprache, wie eine Fremdsprache!“
- „Gebärden wir zu schnell? Kommen die Hörenden nicht mit?“
- „Mit der Zeit habe ich angefangen, ‚automatisch‘ mit den Händen zu reden!“
- „Eine tolle Mischung: Lernen, „Auftritt“, Sport, Spiel, Spaß.“
- „Ich fühle mich beschenkt und beseelt. Nahrung für das Herz.“
- „Meine Lieblingsgebärden sind ‚Kotz-Apfel‘, ‚Salat-Explosion‘ und ‚Morgenmuffel‘ “.
- „Das Abendlob war das bisher Schönste für mich. Ergebnis von gemeinsamer Zeit und Weg-Gemeinschaft“.
- „Ich bin ganz erstaunt, dass Gehörlose und Hörende so viel zusammen lachen können! Wunderbar. Daran werde ich mich zuhause noch lange erinnern!“
- „Alle hatten Mut zum Kennenlernen und Respekt voreinander“.
- „Wir mussten uns mal um nichts kümmern. Einfach nur hingehen: in unseren Tagungsraum, in die Kapelle, in die Cafeteria, in den Garten!“
- “ Dieses inklusive Wochenende war ‚exklusiv‘, etwas ganz Besonderes! Luxus!“
Und Ideen für 2015 waren auch schnell gefunden…
 
In Trier wurden wir schon erwartet – beim Kartoffel-Fest des kath. Gehörlosenvereins Franz von Sales Trier. Es gab verschiedene Kartoffelgerichte – gut dass wir die richtigen Gebärden für Gemüse und Salat geübt hatten! Der Vorstand freute sich über die neuen Gesichter – und die Gehörlosen waren schon ganz neugierig auf den gemeinsamen Gottesdienst.
In der Herz-Jesu-Kirche war die Inklusive Heilige Messe zum Abschluss. Einige Herz-Jesu-Nachbarn  waren auch gekommen, treue Fans der Gehörlosengemeinde.
Morgens hatte einer aus dem Chor gesagt: „Ich bin so müde. Aber trotzdem habe ich noch so viel aufgenommen!“ Alle unterdrückten die Müdigkeit nochmal und feierten dankbar den Gottesdienst. Auch hier danken wir nochmals für 107,16 € in der Kollekte. Wir teilen sie ebenfalls – die Hälfte für die Flüchtlingshilfe der Caritas International, die andere Hälfte für die Chorarbeit. Nach dem Gottesdienst gab es für einige noch das 8. Sakrament mit „Kaffee und Kuchen“ im KGV Franz-von-Sales. Danach waren die Batterien leer!
        
   

Ein herzliches Dankeschön…
- an alle, die aktiv mitgemacht haben
- an alle, die zum Abendlob und zur Messe gekommen sind
- an alle, die uns in Luxemburg und Trier freundlich bewirtet haben
- an alle, die uns finanziell unterstützt haben
- an die beiden Verwaltungsräte von St. Matthias und der Gehörlosengemeinde
- an die Fotografen
Alle inklusive – natürlich anders!

Und hier geht’s zu einem tollen Bericht auf der Website der Pfarrei St. Matthias!
Herzlichen Dank dafür an Anja Lenninger!

Inklusives Chorwochenende SALVE & SINGFLUT vom 26. – 28. September in Luxemburg: „Natürlich anders“

Sie haben schon eine kleine Geschichte:
Die „inklusiven Chortage“ des Chores SINGFLUT der Pfarrei St. Matthias in Trier und des Gebärdenchores SALVE der kath. Gehörlosengemeinde. Am 30. Januar 2010 haben wir angefangen – mit Liedern des holländischen Dichters Huub Oosterhuis: „Du bist mein Atem“. Höhepunkt war das Inklusive Abendlob bei der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 – zusammen mit der ARCHE und GLAUBE & LICHT. Viele hundert Menschen waren tief berührt und begeistert.

Mitten im Sommer 2014  freuen wir uns auf das gemeinsame Chor-Wochenende vom 26. – 28. September  in Luxemburg.
Wir werden zu Gast sein bei den Franziskanerinnen auf dem Belair am Rand der Stadt Luxemburg. Wir werden einen Tag miteinander verbringen – bekannte Lieder auffrischen und ein paar neue Lieder gemeinsam einüben.
Dort können wir am Samstag, 27. September ein „Inklusives Abendlob“ feiern.
Hier das Plakat zum Downloaden

Chormitglieder und Interessierte sind herzlich eingeladen:
- Zum Chor-Wochenende und/oder zum Inklusiven Abendlob.
- Mitglieder der SINGFLUT melden sich bitte direkt über die SINGFLUT an.
Hier die Anmeldung für GEBÄRDENCHOR-MITGLIEDER
Hier die Anmeldung für INTERESSIERTE, die nicht Chor-Mitglieder sind.

 

„Vortrag über Hörbiz“ bei Senioren Trier am 12. September

Beim Seniorentreffen am 12. September konnte Seniorenleiterin Beate Reichertz viele Mitglieder des Seniorentreffen Trier und Gäste aus Neuwied und dem Saarland begrüßen.
Vanessa Agne und Kerstin Wolff stellten das HörBIZ Trier vor. Die Senioren hatten viele Fragen. Einige konnten beantwortet werden.
Es wurde klar: Wir müssen das Thema „Probleme und Lösungen für gehörlose Senioren“ in unserer Gemeinde vertiefen. Das geht nicht an einem Nachmittag!
Herzlichen Dank an Beate Reichertz und die beiden Mitarbeiterinnen vom HörBIZ für den interessanten Nachmittag!

Norbert Herres und Beate Reichertz beim Norddeutschen Katholischen Gehörlosentag in Bethen/Cloppenburg

Norbert Herres und Beate Reichertz waren eingeladen – hoch in den Deutschen Norden: nach Bethen bei Cloppenburg. Sie sollten dort auf dem Norddeutschen Katholischen Gehörlosentag von ihren Erfahrungen in der KGG Trier und bei der Trierer Bistumssynode erzählen. Bischof Stephan Ackermann hat sie als Synodenmitglieder berufen. Hier die ersten Berichte:


 

Link zum Artikel

Hier ein paar Bilder vom „Norddeutschen Katholischen Gehörlosentag“  - mit herzlichem Dank an Daniela Herres für die Fotos:
         

„Wenn Hände fliegen: Das Deaf-www!“ – Die KGG Trier erinnert sich an die Amerikareise vor einem Jahr

Ein Jahr ist es her: eine Gruppe aus der KGG Trier war im September 2013 in Amerika zu Gast. 7 Gemeindemitglieder und Pfarrer Ralf Schmitz besuchten unsere Freunde in der Kath. Gehörlosengemeinde in Chicago und Schwester Maureen Langton in St. Louis zu ihrem Goldenen Profess-Jubiläum (50 Jahre „Josefsschwester von Carondolet“).

Die Stationen der Freundschaft

Die Freundschaft geht zurück in das Jahr 1997. Damals lernte Ralf Schmitz die Gehörlosengemeinde in Chicago kennen und 1998 Schwester Maureen, die damals in Chicago lebte und arbeitete. In der KGG gab es dann folgende gemeinsame Begegnungen:
Große Studienreise der Trierer im Jahr 2000, gemeinsame Teilnahme am Weltjugendtag in Toronto 2002, Besuch von Schwester Maureen in Deutschland auf Einladung der Arbeitsstelle Behindertenpastoral mit Besuch in Trier im Frühjahr 2003, Besuch einer großen Gruppe aus Chicago in Trier im Herbst 2003, Weltjugendtag in Köln 2005, Einladung der KGG-PGR-Vorsitzenden nach Denver 2007, Jugendbegegnung 2007 in Washington und Michigan, Treffen bei der Internationalen Gehörlosenwallfahrt in Rom 2008, Besuch von Schwestern Maureen zum 10jährigen Jubiläum 2010 und nun Besuch einer Gruppe in Chicago und beim 50jährigen Ordensjubiläum von Schwester Maureen.
Zwischendurch gab es auch immer wieder private Besuche hier und dort.

In der Gehörlosengemeinde in Chicago
Sonntagmorgen 10.30 Uhr in St. Francis-Borgia-Center for the Deaf. Vieles erkennen wir wieder: die Freunde, den Pfarrer Joe Mulcrone, Virigina mit dem Gebärdenchor und der großen Trommel, den Religionsunterricht für die Kinder während der Messe, die Begegnung danach. Einiges hat sich verändert, wie bei uns. Einige Freunde sind gestorben, die Gemeinde wird älter, der Gebärdenchor wird kleiner. Klagen darüber, dass die Jungen nicht mehr kommen. Alle haben „smartphones“ und „i-pads“.

Was anders ist: Neben ASL (Amerikanische Gebärdensprache) wird englische und spanische Lautsprache benutzt. Viele Gemeindemitglieder sind gehörlose Einwanderer aus Südamerika. Sie selbst und ihre hörenden Familienmitglieder verstehen nur wenig Englisch. Mehr Spanisch. Durch die Einwanderer lebt die Gemeinde, ist bunt und jung!

Die Anfänge der amerikanischen katholischen Gehörlosenbildung: mit Gebärden!
Schwester Maureen gehört zu den Josefsschwestern von Carondolet. Die kamen 1837 aus Frankreich nach Amerika. Sie kümmerten sich um die Armen, sie unterrichteten die Kinder – auch die gehörlosen Kinder. In einer kleinen Hütte entstand die erste Schule. Mutter Celestine Pommerel brachte aus Frankreich ein kleines Buch mit. Der Titel: „Die ehrenwerte Methode zur Erziehung und Bildung der Tauben und Stummen durch eine experimentelle Sprache mit Zeichen“. 80 Jahre lang unterrichteten die Schwestern die Kinder in einer Gebärdensprache. In den 1930er Jahren wurde auch in Amerika die Orale Methode „modern“. Auch die Schwestern führten die „Orale Methode“ mit viel Technik ein.

Es dauerte noch weitere 40 Jahre, bis die wissenschaftliche Erforschung der Gebärdensprache entstand. Schwester Maureen hat das alles persönlich miterlebt. Von der „oralen Methode“ zur vollen „Amerikanischen Gebärdensprache“ (ASL). In ihrer Lebensgeschichte spiegelt sich die Geschichte der Amerikanischen Gehörlosenkultur!

Taube Seelsorger für taube Gläubige
Auf dieser Reise haben wir insgesamt 5 taube Priester getroffen, drei junge und zwei ältere. Der erste, Tom Coughlin wurde 1972 zum Priester geweiht. Der letzte, Christopher Klusman vor zwei Jahren in Milwaukee/Wisconsin.

 

Schwester Maureen ist eine von vielen Ordensschwestern. Zwei taube Diakone in Chicago kennen wir schon seit 2000. Bruder Joseph aus Indien ist ein Theologistudent. Außerdem kennen wir unsere Freundin Kate Slosar, ebenfalls gehörlose Seelsorgerin. Es einfach etwas anderes, wenn der Priester/ der Diakon/ die Ordensschwester/ die Seelsorgerin selbst gehörlos ist, die Gebärdensprache als Muttersprache benutzt, in der Gehörlosenkultur zuhause ist. Trotzdem steht auch die „amerikanische katholische Kirche mit Gehörlosen“ vor den gleichen Nachwuchssorgen wie die Kirche in Deutschland. Aber für die nächsten Jahre und Jahrzehnte gibt es dort viel mehr Möglichkeiten als bei uns – unter der Überschrift „Gehörlose mit/für Gehörlose – auch in der Kirche“.

Die Chicago Hearing Society
Diese Gesellschaft ist seit 100 Jahren die Trägerin für viele soziale, psychologische und kulturelle Angebote für Gehörlose in Chicago. Etwa 100 Dolmetscher sind dort beschäftigt oder bekannt. Sie haben Diplome für verschiedene Spezialgebiete (Medizin, Recht, Technik, Finanzen, Kirche…). Die Psychologen und Sozialarbeiter sind fast alle gehörlos und haben ein volles Studium. Sie helfen bei „häuslicher Gewalt, sexuellem Missbrauch und Schutz vor Missbrauch“, in Krisen in der Partnerschaft und bei der Erziehung, bei der Arbeitssuche und bei Problemen am Arbeitsplatz.

Was es bei uns gar nicht gibt: sie bieten Rechtsbeistand, wenn sich ein gehörloser Mensch „diskriminiert“ fühlt. Dafür gibt es eine Rechtsgrundlage („ADA“). Eine gehörlose Mitarbeiterin organisiert ein Jugendprogramm. Sie bringt Erwachsene Gehörlose mit guten Berufen in die Gehörlosenschulen, damit die Schüler sehen: „Wenn ich mich anstrenge, kann ich ein Studium machen und einen guten Beruf bekommen!“

Das „Childrens‘ Advocacy Center“
Das gibt es bei uns auch nicht: ein Zentrum für Kinder, die Opfer von sexueller Gewalt geworden sind. Alle wichtigen Organisationen sind in dem Zentrum zusammen: Psychologe, Arzt, Polizei, Staatsanwalt, Richter. Kein Gerenne zwischen verschiedenen Institutionen, keine quälenden Wartezeiten, kein wiederholtes Erzählen von traumatischen (verletztenden, schlimmen) Erlebnissen. Der Ablauf ist so: ein Kind selbst oder ein Erwachsener (Lehrer, Erzieher, Seelsorger, Nachbar, Eltern) meldet den Verdacht bei der Polizei oder direkt beim Zentrum.

Das Kind wird ins Zentrum eingeladen, gleichzeitig auch die ganze Familie. Geschulte Leute befragen das Kind. Alle anderen sind hinter einer Spiegelwand. Es wird sofort entschieden, ob der Verdacht wahrscheinlich ist oder nicht. Etwa jeden Tag wird ein Mann sofort verhaftet, weil es einen starken Verdacht gibt, dass er ein Täter ist. Das Kind trifft den Täter nicht mehr in der Familie oder in der Schule. Es muss seine Aussagen nicht wiederholen und bekommt sofort Hilfe.
Das Zentrum sorgt auch für gehörlose Kinder oder gehörlose Täter. Es gibt spezielle Dolmetscher. Die wechseln nicht. Sie bleiben verantwortlich bis zum Abschluss des Prozesses, damit ein Vertrauensverhältnis bei diesem schwierigen Thema wachsen kann. Pfarrer Joe Mulcrone ist im Verwaltungsrat des Zentrums. Er achtet darauf, dass gut für Gehörlose gesorgt wird.

Das „DEAF-WWW“: visuell und grenzenlos
WWW heißt „worldwide web“ – weltweites Netz. Wir konnten es wieder erleben: das „Deaf-www“: das weltweite Netz der Gehörlosen-gemeinschaft. Es ist visuell. Es kennt keine Grenzen: Herkunftsländer, dazugehörige Lautsprachen, Hautfarbe, Alter, Geschlecht, Hörstatus, Kirchenbindung, Auslandserfahrung – das alles sind keine Grenzen bei der Deaf-www-Kommunikation. Es läuft fast immer so: Visueller Kontakt – Begegnung – Beziehung – Gemeinschaft. Das entsteht von selbst – „sobald die Hände fliegen“. Das ist für mich als „hörenden Begleiter“ immer wieder ein Wunder. Das gibt es in der Hörenden Welt nicht!

Es ist nicht alles perfekt, es gibt auch mal Missverständnisse, aber es funktioniert.
Wir werden versuchen, auch in Zukunft mit den Freunden in Verbindung zu bleiben – auch wenn wir alle älter werden, das Reisen mühsamer wird und teurer. Wir werden versuchen, die Verbindung aufrecht zu erhalten. Sie macht Freude und Hoffnung!

Hier der Blog (= Tagebuch) der Reise im September 2013.

Letztes DGS-Kulturtreff am 29. August im Pfarrhaus: „Wenn Hände fliegen: Das Deaf-www!“

10 Personen kamen am 29. August zum letzten DGS-Kultur-Treff zusammen. Vor vielen Jahren wurde es gegründet, damit unsere hörenden Gebärdensprachschüler „ganz unkompliziert“ gehörlose Menschen treffen können – und umgekehrt: Gehörlose können mit hörenden Menschen einen interessanten Abend verbringen – alles in Gebärdensprache.
Wir haben im Laufe der Jahre vieles ausprobiert: gemeinsam kochen und essen, gemeinsam feiern, gemeinsam einen Film anschauen und besprechen. Bei den letzten Treffen kamen keine „Hörenden“ mehr. Die Gebärdensprach-Dozentinnen haben in den Kursen nachgefragt und immer wieder eingeladen. Wir haben die Gründe nicht herausgefunden. Deshalb haben wir das DGS-Kulturtreff am 29. August beendet – mit leckeren „Joe’s-Burgern“, Budweiser und Pops. Essen und Getränke zeigen nach Amerika: die Reise vor einem Jahr wurde – nach dem Essen nochmal lebendig…
       

 

Hier der Bericht von der Delegationsreise September 2013
Hier der Link zum Blog-Tagebuch September 2013

Braucht die „Glaubensschule“ einen neuen Namen?

Bei der letzten „Glaubensschule“ gab es eine lebhafte Diskussion -
nach 27 Treffen seit 2005.
Braucht die „Glaubensschule“ einen neuen Namen?
Die einen sagen: „Uns gefällt der Name gut. Man lernt ja ein Leben lang. Auch Erwachsene lernen!“
Die anderen sagen: „Stimmt. Aber andere Leute verstehen das nicht. Die kommen nicht zur GlaubensSCHULE. Schule – das ist was für Kinder! Da gehen wir nicht hin!“
Was sollen wir machen?

Wir haben in der letzten Glaubensschule mal unsere Gedanken „spielen“ lassen.
Gibt es andere Namen? Klar!
Wir haben verschiedene Namen gefunden:
weiter: Glaubensschule -Glaubenskurs – Glaubenslehre – Glaubensseminar – Glaubensunterricht – Glaubensgespräch – Religionsunterricht – Glaubenskommunikation,
„Treff GLAUBEN + LEBEN“ ; „Thema: Glauben + Leben“; „Betrifft: Glauben + Leben“.

Die meisten Stimmen bis jetzt:
„Treff Glauben + Leben“: 13
„Glaubensseminar“: 9
„Betrifft Glauben + Leben“: 8
Glaubensschule: 6

Eine neuer Vorschlag: „Glaube trifft Leben“oder „Leben trifft Glauben“.
Gibt es noch andere Vorschläge? Meinungen? Bitte Kommentar schreiben!
Danke!

 

„Die Gaben des Heiligen Geistes“ – Glaubensschule 27 am 23. August

Viele Glaubensschüler waren in den Ferien zur Glaubensschule 27 gekommen. Glaubensschule ist ja nichts für Kinder, sondern für Erwachsene. Und die müssen ja nicht unbedingt in den Ferien verreisen… 2 neue Gesichter waren dabei: Marie-France Bemtgen und ihre Tochter Tessy. Zusammen mit Maisy Steinmetz zeigten sie die neue Zusammenarbeit der Gehörlosenseelsorge „effata“ Luxemburg mit der KGG in Trier. So waren wir insgesamt 15 Personen. Die Trierer freuten sich über die Verstärkung aus Luxemburg. In Zukunft kommen sicher auch noch einige Gehörlose dazu. Wie immer fing die Glaubensschule mit dem Mittagessen an: „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“. So sagt ein Sprichwort.
 
Diesmal fing die Glaubensschule am „Tisch“ an. Die Frage war: „Was kann ich gut? Was ist meine Begabung“? So haben wir uns gegenseitig vorgestellt. Und am Ende waren alle erstaunt: „Wir haben viele Begabungen! Wir sind stolz darauf! Wir brauchen sie nicht zu verstecken!“ Im Gartenzimmer ging es weiter: Woher kommen eigentlich unsere Begabungen?
 
Die Suche nach der Antwort auf diese Frage führte uns zum diesjährigen Gartenfest: „Ein Geist und viele Farben!“ Dabei ist klar, dass der Geist kein „Gespenst“ ist, sondern der „Heilige Geist“. Er ist die „Kraft Gottes“. Sie hat Jesus erfüllt und genauso später auch die Apostel. Schon im Alten Testament wurde er verheißen. Seine Gaben sind sehr verschieden: „Weisheit, Verstehen, Stärke, Respekt vor Gott und den Menschen“ – aber auch Kraft, Kranke zu heilen, Gefangene zu befreien, Traurigen Freude zu bringen. In verschiedenen Liedern können wir sehen, wie der Heilige Geist die Menschen verändert.
      
Wir haben dann das griechische Wort CHARISMA/CHARISMEN kennen gelernt. Wer ein CHARISMA hat, zeigt die GNADE von Gott. GNADE heißt: Gott will mit uns eine Beziehung. Er ist freundlich, gütig, hilfsbereit, er begleitet uns. Wir antworten darauf mit Glauben und Vertrauen. Gott schenkt uns die Begabungen (Charismen) nicht, dass wir sie egoistisch für uns behalten. Wir sollen sie einsetzen für andere und für die Gemeinschaft.
Beate arbeitet in einer Sachkommission der Trierer Synode zum Thema „Charismen (Geistesgaben) entdecken und fördern“. Mit ihr zusammen haben wir überlegt, welche Gaben in einer christlichen Gemeinde gebraucht werden.
  

In der Heiligen Messe zum Schluss dankten wir Gott für unsere Gaben. Deshalb legten wir das Blatt mit unserem Begabungen zum Altar. Herzlichen Dank für alle, die auch bei der Glaubensschule ihre Begabungen mit gebracht haben: kochen, vorbereiten, organisieren, aufräumen spülen, mitüberlegen, mitreden, fragen, Antworten suchen, Gebärdenlieder zeigen und mitmachen, Bibelstellen gebärden/lesen, Kontakt mit anderen suchen, Gemeinschaft aufbauen. Besonders herzlichen Dank für das Mittagessen und den leckeren Nachtisch und Kuchen!
     
              

 

 

 

Es sah am Ende fast so aus wie bei der Festmesse im Gartenfest: Viele verschiedene bunte Farben – viele verschiedene Menschen mit verschiedenen Begabungen! Alle aus dem einen Heiligen Geist!