Inklusives Chorwochenende SALVE & SINGFLUT vom 26. – 28. September in Luxemburg: „Natürlich anders“

Sie haben schon eine kleine Geschichte:
Die „inklusiven Chortage“ des Chores SINGFLUT der Pfarrei St. Matthias in Trier und des Gebärdenchores SALVE der kath. Gehörlosengemeinde. Am 30. Januar 2010 haben wir angefangen – mit Liedern des holländischen Dichters Huub Oosterhuis: „Du bist mein Atem“. Höhepunkt war das Inklusive Abendlob bei der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 – zusammen mit der ARCHE und GLAUBE & LICHT. Viele hundert Menschen waren tief berührt und begeistert.

Mitten im Sommer 2014  freuen wir uns auf das gemeinsame Chor-Wochenende vom 26. – 28. September  in Luxemburg.
Wir werden zu Gast sein bei den Franziskanerinnen auf dem Belair am Rand der Stadt Luxemburg. Wir werden einen Tag miteinander verbringen – bekannte Lieder auffrischen und ein paar neue Lieder gemeinsam einüben.
Dort können wir am Samstag, 27. September ein „Inklusives Abendlob“ feiern.
Hier das Plakat zum Downloaden

Chormitglieder und Interessierte sind herzlich eingeladen:
- Zum Chor-Wochenende und/oder zum Inklusiven Abendlob.
- Mitglieder der SINGFLUT melden sich bitte direkt über die SINGFLUT an.
Hier die Anmeldung für GEBÄRDENCHOR-MITGLIEDER
Hier die Anmeldung für INTERESSIERTE, die nicht Chor-Mitglieder sind.

 

Norbert Herres und Beate Reichertz beim Norddeutschen Katholischen Gehörlosentag in Bethen/Cloppenburg

Norbert Herres und Beate Reichertz waren eingeladen – hoch in den Deutschen Norden: nach Bethen bei Cloppenburg. Sie sollten dort auf dem Norddeutschen Katholischen Gehörlosentag von ihren Erfahrungen in der KGG Trier und bei der Trierer Bistumssynode erzählen. Bischof Stephan Ackermann hat sie als Synodenmitglieder berufen. Hier die ersten Berichte:


 

Link zum Artikel

Hier ein paar Bilder vom „Norddeutschen Katholischen Gehörlosentag“  - mit herzlichem Dank an Daniela Herres für die Fotos:
         

„Wenn Hände fliegen: Das Deaf-www!“ – Die KGG Trier erinnert sich an die Amerikareise vor einem Jahr

Ein Jahr ist es her: eine Gruppe aus der KGG Trier war im September 2013 in Amerika zu Gast. 7 Gemeindemitglieder und Pfarrer Ralf Schmitz besuchten unsere Freunde in der Kath. Gehörlosengemeinde in Chicago und Schwester Maureen Langton in St. Louis zu ihrem Goldenen Profess-Jubiläum (50 Jahre „Josefsschwester von Carondolet“).

Die Stationen der Freundschaft

Die Freundschaft geht zurück in das Jahr 1997. Damals lernte Ralf Schmitz die Gehörlosengemeinde in Chicago kennen und 1998 Schwester Maureen, die damals in Chicago lebte und arbeitete. In der KGG gab es dann folgende gemeinsame Begegnungen:
Große Studienreise der Trierer im Jahr 2000, gemeinsame Teilnahme am Weltjugendtag in Toronto 2002, Besuch von Schwester Maureen in Deutschland auf Einladung der Arbeitsstelle Behindertenpastoral mit Besuch in Trier im Frühjahr 2003, Besuch einer großen Gruppe aus Chicago in Trier im Herbst 2003, Weltjugendtag in Köln 2005, Einladung der KGG-PGR-Vorsitzenden nach Denver 2007, Jugendbegegnung 2007 in Washington und Michigan, Treffen bei der Internationalen Gehörlosenwallfahrt in Rom 2008, Besuch von Schwestern Maureen zum 10jährigen Jubiläum 2010 und nun Besuch einer Gruppe in Chicago und beim 50jährigen Ordensjubiläum von Schwester Maureen.
Zwischendurch gab es auch immer wieder private Besuche hier und dort.

In der Gehörlosengemeinde in Chicago
Sonntagmorgen 10.30 Uhr in St. Francis-Borgia-Center for the Deaf. Vieles erkennen wir wieder: die Freunde, den Pfarrer Joe Mulcrone, Virigina mit dem Gebärdenchor und der großen Trommel, den Religionsunterricht für die Kinder während der Messe, die Begegnung danach. Einiges hat sich verändert, wie bei uns. Einige Freunde sind gestorben, die Gemeinde wird älter, der Gebärdenchor wird kleiner. Klagen darüber, dass die Jungen nicht mehr kommen. Alle haben „smartphones“ und „i-pads“.

Was anders ist: Neben ASL (Amerikanische Gebärdensprache) wird englische und spanische Lautsprache benutzt. Viele Gemeindemitglieder sind gehörlose Einwanderer aus Südamerika. Sie selbst und ihre hörenden Familienmitglieder verstehen nur wenig Englisch. Mehr Spanisch. Durch die Einwanderer lebt die Gemeinde, ist bunt und jung!

Die Anfänge der amerikanischen katholischen Gehörlosenbildung: mit Gebärden!
Schwester Maureen gehört zu den Josefsschwestern von Carondolet. Die kamen 1837 aus Frankreich nach Amerika. Sie kümmerten sich um die Armen, sie unterrichteten die Kinder – auch die gehörlosen Kinder. In einer kleinen Hütte entstand die erste Schule. Mutter Celestine Pommerel brachte aus Frankreich ein kleines Buch mit. Der Titel: „Die ehrenwerte Methode zur Erziehung und Bildung der Tauben und Stummen durch eine experimentelle Sprache mit Zeichen“. 80 Jahre lang unterrichteten die Schwestern die Kinder in einer Gebärdensprache. In den 1930er Jahren wurde auch in Amerika die Orale Methode „modern“. Auch die Schwestern führten die „Orale Methode“ mit viel Technik ein.

Es dauerte noch weitere 40 Jahre, bis die wissenschaftliche Erforschung der Gebärdensprache entstand. Schwester Maureen hat das alles persönlich miterlebt. Von der „oralen Methode“ zur vollen „Amerikanischen Gebärdensprache“ (ASL). In ihrer Lebensgeschichte spiegelt sich die Geschichte der Amerikanischen Gehörlosenkultur!

Taube Seelsorger für taube Gläubige
Auf dieser Reise haben wir insgesamt 5 taube Priester getroffen, drei junge und zwei ältere. Der erste, Tom Coughlin wurde 1972 zum Priester geweiht. Der letzte, Christopher Klusman vor zwei Jahren in Milwaukee/Wisconsin.

 

Schwester Maureen ist eine von vielen Ordensschwestern. Zwei taube Diakone in Chicago kennen wir schon seit 2000. Bruder Joseph aus Indien ist ein Theologistudent. Außerdem kennen wir unsere Freundin Kate Slosar, ebenfalls gehörlose Seelsorgerin. Es einfach etwas anderes, wenn der Priester/ der Diakon/ die Ordensschwester/ die Seelsorgerin selbst gehörlos ist, die Gebärdensprache als Muttersprache benutzt, in der Gehörlosenkultur zuhause ist. Trotzdem steht auch die „amerikanische katholische Kirche mit Gehörlosen“ vor den gleichen Nachwuchssorgen wie die Kirche in Deutschland. Aber für die nächsten Jahre und Jahrzehnte gibt es dort viel mehr Möglichkeiten als bei uns – unter der Überschrift „Gehörlose mit/für Gehörlose – auch in der Kirche“.

Die Chicago Hearing Society
Diese Gesellschaft ist seit 100 Jahren die Trägerin für viele soziale, psychologische und kulturelle Angebote für Gehörlose in Chicago. Etwa 100 Dolmetscher sind dort beschäftigt oder bekannt. Sie haben Diplome für verschiedene Spezialgebiete (Medizin, Recht, Technik, Finanzen, Kirche…). Die Psychologen und Sozialarbeiter sind fast alle gehörlos und haben ein volles Studium. Sie helfen bei „häuslicher Gewalt, sexuellem Missbrauch und Schutz vor Missbrauch“, in Krisen in der Partnerschaft und bei der Erziehung, bei der Arbeitssuche und bei Problemen am Arbeitsplatz.

Was es bei uns gar nicht gibt: sie bieten Rechtsbeistand, wenn sich ein gehörloser Mensch „diskriminiert“ fühlt. Dafür gibt es eine Rechtsgrundlage („ADA“). Eine gehörlose Mitarbeiterin organisiert ein Jugendprogramm. Sie bringt Erwachsene Gehörlose mit guten Berufen in die Gehörlosenschulen, damit die Schüler sehen: „Wenn ich mich anstrenge, kann ich ein Studium machen und einen guten Beruf bekommen!“

Das „Childrens‘ Advocacy Center“
Das gibt es bei uns auch nicht: ein Zentrum für Kinder, die Opfer von sexueller Gewalt geworden sind. Alle wichtigen Organisationen sind in dem Zentrum zusammen: Psychologe, Arzt, Polizei, Staatsanwalt, Richter. Kein Gerenne zwischen verschiedenen Institutionen, keine quälenden Wartezeiten, kein wiederholtes Erzählen von traumatischen (verletztenden, schlimmen) Erlebnissen. Der Ablauf ist so: ein Kind selbst oder ein Erwachsener (Lehrer, Erzieher, Seelsorger, Nachbar, Eltern) meldet den Verdacht bei der Polizei oder direkt beim Zentrum.

Das Kind wird ins Zentrum eingeladen, gleichzeitig auch die ganze Familie. Geschulte Leute befragen das Kind. Alle anderen sind hinter einer Spiegelwand. Es wird sofort entschieden, ob der Verdacht wahrscheinlich ist oder nicht. Etwa jeden Tag wird ein Mann sofort verhaftet, weil es einen starken Verdacht gibt, dass er ein Täter ist. Das Kind trifft den Täter nicht mehr in der Familie oder in der Schule. Es muss seine Aussagen nicht wiederholen und bekommt sofort Hilfe.
Das Zentrum sorgt auch für gehörlose Kinder oder gehörlose Täter. Es gibt spezielle Dolmetscher. Die wechseln nicht. Sie bleiben verantwortlich bis zum Abschluss des Prozesses, damit ein Vertrauensverhältnis bei diesem schwierigen Thema wachsen kann. Pfarrer Joe Mulcrone ist im Verwaltungsrat des Zentrums. Er achtet darauf, dass gut für Gehörlose gesorgt wird.

Das „DEAF-WWW“: visuell und grenzenlos
WWW heißt „worldwide web“ – weltweites Netz. Wir konnten es wieder erleben: das „Deaf-www“: das weltweite Netz der Gehörlosen-gemeinschaft. Es ist visuell. Es kennt keine Grenzen: Herkunftsländer, dazugehörige Lautsprachen, Hautfarbe, Alter, Geschlecht, Hörstatus, Kirchenbindung, Auslandserfahrung – das alles sind keine Grenzen bei der Deaf-www-Kommunikation. Es läuft fast immer so: Visueller Kontakt – Begegnung – Beziehung – Gemeinschaft. Das entsteht von selbst – „sobald die Hände fliegen“. Das ist für mich als „hörenden Begleiter“ immer wieder ein Wunder. Das gibt es in der Hörenden Welt nicht!

Es ist nicht alles perfekt, es gibt auch mal Missverständnisse, aber es funktioniert.
Wir werden versuchen, auch in Zukunft mit den Freunden in Verbindung zu bleiben – auch wenn wir alle älter werden, das Reisen mühsamer wird und teurer. Wir werden versuchen, die Verbindung aufrecht zu erhalten. Sie macht Freude und Hoffnung!

Hier der Blog (= Tagebuch) der Reise im September 2013.

Letztes DGS-Kulturtreff am 29. August im Pfarrhaus: „Wenn Hände fliegen: Das Deaf-www!“

10 Personen kamen am 29. August zum letzten DGS-Kultur-Treff zusammen. Vor vielen Jahren wurde es gegründet, damit unsere hörenden Gebärdensprachschüler „ganz unkompliziert“ gehörlose Menschen treffen können – und umgekehrt: Gehörlose können mit hörenden Menschen einen interessanten Abend verbringen – alles in Gebärdensprache.
Wir haben im Laufe der Jahre vieles ausprobiert: gemeinsam kochen und essen, gemeinsam feiern, gemeinsam einen Film anschauen und besprechen. Bei den letzten Treffen kamen keine „Hörenden“ mehr. Die Gebärdensprach-Dozentinnen haben in den Kursen nachgefragt und immer wieder eingeladen. Wir haben die Gründe nicht herausgefunden. Deshalb haben wir das DGS-Kulturtreff am 29. August beendet – mit leckeren „Joe’s-Burgern“, Budweiser und Pops. Essen und Getränke zeigen nach Amerika: die Reise vor einem Jahr wurde – nach dem Essen nochmal lebendig…
       

 

Hier der Bericht von der Delegationsreise September 2013
Hier der Link zum Blog-Tagebuch September 2013

HAPPY – inklusiv! Ein Song für Hörende und Taube – in den USA, in Deutschland

Aus Frankfurt bekamen wir den Tipp:
„WUNDERSCHÖN!!! Und sogar mit gebärdendem Pfarrer. 
Schönen Sonntag euch allen – Gruß, Pfarrer Christian Enke

„Happy“ in ASL mit englischen Untertiteln

 

 

 

Unser gehörloser Freund, Father (Pfarrer) Christopher Klusman aus Milwaukee/Wisconsin (auf dem Bild ganz rechts) schreibt uns dazu:

Hallo Ralf! Grüße aus Wisconsin. Ja, ich kenne das Lied. Es ist eins meiner liebsten Lieder. Anfang des Jahres habe ich einen ASL_Kurs gegeben und ein Schüler hat mir das Lied gezeigt. Es ist sehr positiv – und macht dich „happy“ (=glücklich), für Seele und Leib! 

Den Priester auf dem Video kenne ich. Es ist Father (=Pfarrer). Tom Coughlin*, er war der erste Gehörlose, der in den USA zum Priester geweiht wurde. Er ist „berühmt“ für sein Zeltlager „Markus 7″ im Staat New York. Dort wurde das Video aufgenommen. In „Markus 7″ steht die Geschichte von Jesus und dem tauben Mann….
In dem Video ist eine Person zu sehen, die eine meiner liebsten ASL-Künstlerinnen ist: Rosa Lee Timm. Ihr könnt ein paar von ihren Musik-Videos sehen auf:
http://rosaleetimm.com/category/music-videos/
Liebe Grüße an alle Freunde in Trier! Toll, dass Ihr Euch am letzten Freitag noch mal getroffen habt – nach der Reise vor einem Jahr! Wir haben hier auch noch mal über unser Treffen gesprochen – tolle Erinnerungen mit viel Lachen!
Vielen Dank und wir bleiben in Verbindung. Gott segne euch und danke für das tolle Video aus Trier**! Ja, ich habe viele Gebäude von meinem Besuch in Trier wiedererkannt!
Ich bin so HAPPY (=glücklich) und werde jetzt sofort tanzen gehen! Haha!
Christopher

* Fr. Tom Coughlin kennen wir natürlich auch.In der Dankmesse für Sr. Maureen im letzten September hat er die Predigt gehalten. (auf dem Bild in der Mitte).

** Ein Video aus Trier“? Was meint er damit?
Es gibt eine Version dieses Songs „HAPPY“, der hier in Trier aufgenommen wurde. zum „Welttag für Menschen mit Down-Syndrom 2014″. Einige unserer Freunde aus der Gruppe „Smile“ in Trier-Heiligkreuz haben mitgemacht.
Hier der Clip HAPPY – in Trier.

 

Und unsere Freundin Kate Slosar (gehörlose Seelsorgerin) in den USA schreibt dazu:
… Es ist ein tolles Video. es zeigt, dass auch taube Menschen Musik machen können – in unserer eigenen kulturellen Sprache – und dass wir Spaß dabei haben!
Rosa Lee Timm ist eine professionelle Künstlerin…
Infos über das Camp findet Ihr unter: http://campmark7.org/
Ich umarme Euch alle und wünsche Euch Frieden!

Kate 

 

 

„Die Gaben des Heiligen Geistes“ – Glaubensschule 27 am 23. August

Viele Glaubensschüler waren in den Ferien zur Glaubensschule 27 gekommen. Glaubensschule ist ja nichts für Kinder, sondern für Erwachsene. Und die müssen ja nicht unbedingt in den Ferien verreisen… 2 neue Gesichter waren dabei: Marie-France Bemtgen und ihre Tochter Tessy. Zusammen mit Maisy Steinmetz zeigten sie die neue Zusammenarbeit der Gehörlosenseelsorge „effata“ Luxemburg mit der KGG in Trier. So waren wir insgesamt 15 Personen. Die Trierer freuten sich über die Verstärkung aus Luxemburg. In Zukunft kommen sicher auch noch einige Gehörlose dazu. Wie immer fing die Glaubensschule mit dem Mittagessen an: „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“. So sagt ein Sprichwort.
 
Diesmal fing die Glaubensschule am „Tisch“ an. Die Frage war: „Was kann ich gut? Was ist meine Begabung“? So haben wir uns gegenseitig vorgestellt. Und am Ende waren alle erstaunt: „Wir haben viele Begabungen! Wir sind stolz darauf! Wir brauchen sie nicht zu verstecken!“ Im Gartenzimmer ging es weiter: Woher kommen eigentlich unsere Begabungen?
 
Die Suche nach der Antwort auf diese Frage führte uns zum diesjährigen Gartenfest: „Ein Geist und viele Farben!“ Dabei ist klar, dass der Geist kein „Gespenst“ ist, sondern der „Heilige Geist“. Er ist die „Kraft Gottes“. Sie hat Jesus erfüllt und genauso später auch die Apostel. Schon im Alten Testament wurde er verheißen. Seine Gaben sind sehr verschieden: „Weisheit, Verstehen, Stärke, Respekt vor Gott und den Menschen“ – aber auch Kraft, Kranke zu heilen, Gefangene zu befreien, Traurigen Freude zu bringen. In verschiedenen Liedern können wir sehen, wie der Heilige Geist die Menschen verändert.
      
Wir haben dann das griechische Wort CHARISMA/CHARISMEN kennen gelernt. Wer ein CHARISMA hat, zeigt die GNADE von Gott. GNADE heißt: Gott will mit uns eine Beziehung. Er ist freundlich, gütig, hilfsbereit, er begleitet uns. Wir antworten darauf mit Glauben und Vertrauen. Gott schenkt uns die Begabungen (Charismen) nicht, dass wir sie egoistisch für uns behalten. Wir sollen sie einsetzen für andere und für die Gemeinschaft.
Beate arbeitet in einer Sachkommission der Trierer Synode zum Thema „Charismen (Geistesgaben) entdecken und fördern“. Mit ihr zusammen haben wir überlegt, welche Gaben in einer christlichen Gemeinde gebraucht werden.
  

In der Heiligen Messe zum Schluss dankten wir Gott für unsere Gaben. Deshalb legten wir das Blatt mit unserem Begabungen zum Altar. Herzlichen Dank für alle, die auch bei der Glaubensschule ihre Begabungen mit gebracht haben: kochen, vorbereiten, organisieren, aufräumen spülen, mitüberlegen, mitreden, fragen, Antworten suchen, Gebärdenlieder zeigen und mitmachen, Bibelstellen gebärden/lesen, Kontakt mit anderen suchen, Gemeinschaft aufbauen. Besonders herzlichen Dank für das Mittagessen und den leckeren Nachtisch und Kuchen!
     
              

 

 

 

Es sah am Ende fast so aus wie bei der Festmesse im Gartenfest: Viele verschiedene bunte Farben – viele verschiedene Menschen mit verschiedenen Begabungen! Alle aus dem einen Heiligen Geist!

Jugendreise nach Spanien – alle(s) inklusive vom 30. Juli bis 12. August

Bei herrlichem Sonnenschein sind wir gutgelaunt in Trier losgefahren. Zum Reisegepäck gehörten zahlreiche Cis und Hörgeräte, ein Rollstuhl, ein Blindenstock und natürlich Badesachen. Nach 16-stündiger Fahrt und einigen DVDs kamen wir erwartungsvoll am Sportcamp in Spanien an. Das Unwetter, das die Zufahrt zur Unterkunft weggespült, die Stromversorgung im ganzen Ort lahmgelegt und die Zelte überschwemmt hatte, haben wir Gott sei Dank um 12 Stunden verpasst.
Zum Programm unserer Reise gehörten neben Sommer, Sonne, Strand und Fußball auch Ausflüge nach Callela, Arenyes und Barcelona. Während die Betreuer sich in Barcelona für Kunst und Kultur interessierten (Arc de Triomph, gotisches Viertel, Markthalle und Kathedrale), wollten die Jugendlichen lieber zu H&M, Mc Donalds und Burger King. Höhepunkt des Barcelona-Ausfluges waren sicher der Besuch des Fußballstadions und der Ausklang bei den Wasserspielen.
Bei einer Spielaktion auf dem Campingplatz haben die Jugendlichen sich als wahre Geschäftsleute bewiesen: sie hatten einen Apfel und ein Ei zur Verfügung und haben beides eingetauscht gegen Bier, Gummibärchen, Semmelknödeln, Sonnenmilch, Schwimmbrille und Trinkwasser. Obwohl es eine sehr gute Ausbeute war, haben wir das Spiel in den Folgetagen nicht mehr gespielt.
Swimmingpool, Tischtennisplatten und Fußballplatz waren bei den Jugendlichen ebenso beliebt wie die Spiele „Skip-Bo“, „Werwolf“ und „Das schwarze Auge“.
Bananaboat, Strandolympiade, Bau eines eigenen Minigolfparcours und Einkaufsbummel vertrieben uns die Langeweile.
Leider gab es auch Dinge, die nicht so schön waren: z. B. die unzähligen Insektenstiche und der Einbruch in unser Camp. Nachdem einige Wertgegenstände und ein großer Betrag aus der Gruppenkasse gestohlen wurden, hatten wir eine „schlaflose Nacht“ mit spanischer Polizei, Krisensitzung usw.
Aber erfreulicherweise war die Stimmung am nächsten Tag wieder gut. Mit einem Restaurantbesuch, einer Schiffstour, Wassertrampolin und Wasserrutsche klang unsere Freizeit aus. Beim bunten Abend stellten die Jugendlichen ihre Talente unter Beweis: als Moderatoren, bei einer Quizshow, Tanz, Spielen und einer Rollstuhldarbietung. Alles in allem hatten wir eine sehr schöne Zeit in Spanien und einige schmieden schon eifrig Pläne für 2015.
Auf der Heimfahrt war es im Bus ganz leise, nur hier und da konnte man das schläfrige Atmen von 22 Personen und die Musik der Busfahrer hören.
Herzlichen Dank allen, die zum Gelingen dieser Jugendreise beigetragen haben: finanziell, organisatorisch, kreativ, sportlich und kulinarisch.
                                                    

Kirchenfunk-Interview SWR 1 mit Ralf Schmitz – gesendet am Pfingstsonntag, 08. Juni 2014

Gehörlose hören kein Radio. Aber Hörende konnten etwas über Gehörlose und die Trierer Gehörlosengemeinde im Radio hören – und zwar am Pfingstsonntag, 08. Juni 2014, ein Tag vor unserem Gemeindefest.
Der Kirchenfunkredakteur Bruno Sonnen (Trier) und Ralf Schmitz haben zusammen in Trier mit dem Theologiestudieum angefangen. Bruno Sonnen ist schon seit vielen Jahren Chefredakteur der Trierer Bistumszeitung  PAULINUS, die schon oft über die KGG berichtet hat.
Hier das Interview zum Nachlesen!
Herzlichen Dank an Anne Freitag, die das Interview im Sommer abgeschrieben hat!

Afrikanische Kultur und Begeisterung zu Gast in unserer Gemeinde – Taufe von Tony Lukas am 9. August

„So etwas haben wir noch nie erlebt! so viele Farben – soviel Bewegung, so viel Freude!“ Die Gebärdenchor-Mitglieder waren begeistert! Yves und Daniela brachten ihr 3. Kind zur Taufe. Die Familie von Yves lebt über die ganze Welt verstreut – in Afrika, in den USA, in Deutschland, in Europa. Viele kamen zur Feier der Taufe von Tony nach Trier – ebenso deutsche und gehörlose Freude, aus Trier und Luxemburg.
   
Mit Trommel, Tanz, Gesang, Gebärden wurde Tony in die Kirche begleitet. Viele machten mit: „Oui, Seigneur – Ja, mein Herr! Amen! Amen! Ja! Ja! Ja!“  Familie Marinelli stellten ihren Sohn der Gemeinde vor – mit einem Kreuz auf die Stirn wurde er begrüßt.

Auch der Gebärdenchor machte mit. Er zeigte verschiedene Lieder und Texte in Gebärdensprache.  Hier sehen wir das Lied des Alten Simeon aus dem Lukas-Evangelium. Simeon hat es „gesungen“ als er den kleinen Jesus zum ersten Mal im Tempel sah. Am 2. Februar feiern wir das Fest der „Darstellung des Herrn im Tempel“. Es ist der Tag, an dem Tony geboren wurde. Und es gibt noch eine Verbindung: Die Geschichte steht im Evangelium von Lukas – Familie Marinelli hat ihm den Lukas als zweiten Namen mitgegeben.
       
 
Nach dem Glaubensbekenntnis wurde Tony Lukas getauft. Er schaute bei allem ganz neugierig zu. Und er musste nicht weinen! Als er getauft wurde, weinte ein anderes Kind in der Kirche – ob es da eine Verbindung gibt? Nach der Taufe wurde er mit dem „Chrisam“, dem heiligen Öl gesalbt – dann wurde seine Taufkerze angezündet und dem Paten übergeben. Die Taufkerze hatte Familie Marinelli gemeinsam im Pfarrhaus vorbereitet. Nadine und Nela erklärten zusammen mit Ralf Schmitz die Zeichen auf der Kerze, die sie selbst ausgesucht und mit buntem Wachs auf die Kerze gedrückt hatten.
Mit einem großen Applaus wurde Tony Lukas in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen.
   
Es wurde in vielen Sprache gemeinsam gebetet: in Deutscher Gebärdensprache, in Deutscher Lautsprache,  das Friedenslied in Englisch und das Vaterunser in Französisch…  Vor allem aber in der Sprache des Herzens. Es war wunderbar wie alle zusammen gebärdeten – egal, ob gehörlos oder oder hörend, egal, welche Lautsprache sie benutzen. Wir konnten noch einmal etwas von Pfingsten erleben: der EINE Heilige Geist – und die FARBEN, die VIELEN Sprachen. Wir konnten etwas erleben von dem bunten, lebendigen Glauben der afrikanischen Kultur, der alle in Bewegung brachte, auch die Gehörlosen: zum Klatschen und Tanzen! „Oui, Seigneur – Ja, mein Herr – Amen, Amen – Ja, Ja, Ja!“
 
Nach der Tauffeier ging das Fest im Pfarrhaus weiter. Der Regen hatte aufgehört und auch im Garten konnte weiter gefeiert werden! Ein unvergesslicher Tag für alle, die dabei waren. Danke an die kleine und die große Familie Marinelli, die dieses Fest mit uns gefeiert hat! Danke auch an den Gebärdenchor, der unsere Kultur und Sprache in die Feier eingebracht hat!
 

Katholische Gehörlosenseelsorge „Effata“ im Erzbistum Luxemburg

Hier der Jahresplan 2018 zum Runterladen


„Effata“ – die Gehörlosenseelsorge in Luxemburg –
 geht neue Wege.

„Effata“ ist ein Dienst des Erzbistums Luxemburg für alle gehörlosen, schwerhörigen, ertaubten Menschen oder CI-Träger, die Gebärdensprache als ihre Muttersprache benutzen.

„Effata“ arbeitet zusammen mit den verschiedenen Betroffenen-Organisationen im Land (VGSL, Daaflux, LACI).

Es gibt auch französisch-sprachige gehörlose Menschen, die in Luxemburg ein seelsorgliches Angebot in Gebärdensprache suchen. Auch sie sind bei „Effata“ willkommen und zur Mitarbeit eingeladen!

„Effata“ arbeitet zusammen mit der Kath. Gehörlosengemeinde im Bistum Trier,
vor allem bei der Geistlichen Bildung (Glaubensschule) und bei der Liturgischen Bildung und Ausbildung (Gebärdenchor-Arbeit, Ausbildung von Gottesdiensthelfern).
Beide pflegen und verstärken eine „gute Nachbarschaft“.
Website der KGG Trier 

Verantwortliche für „Effata Lëtzebuerg“ ist

Jutta Foertsch von dem „Service de la Pastorale – Pastorale Specialisée“ (Sonderseelsorge).

Mitarbeiterin für den Bereich Verwaltung und Kommunikation ist Rebecca Mathes.

Priesterlicher Begleiter ist Pfarrer Ralf Schmitz von der Kath. Gehörlosengemeinde im Bistum Trier.

KONTAKTDATEN:

Jutta Foertsch

Rebecca Mathes

Pfarrer Ralf Schmitz
Friedrich-Wilhelm-Straße, 24 ,D-54290 Trier
e-mail: ralf.schmitz@kgg-trier.de
Fax: +49 651 436 8078
Mobil/GSM: +49 151 538 31174
Website KGG Trier: www.kgg-trier.de

Hier das Angebot von „Effata Lëtzebuerg“:

1. Regelmäßige Gottesdienste in Laut- und Gebärdensprache:

Heilige Messe vor dem Weihnachtsfest (Advent)
Heilige Messe vor Ostern (Palmsonntag)
Heilige Messe während der Muttergottes-Oktave (Kathedrale)
Übersetzung der Heiligen Messe und Teilnahme an der Echternacher Springprozession

2. Seelsorgliche Angebote 

a) Gehörlose Eltern wollen ein Kind taufen lassen.

Das Kind wird in einem Gebärdensprach-Gottesdienst von „Effata“ getauft (z. B. im Advent, an Palmsonntag). Pfarrer Schmitz feiert die Messe in Gebärden- und Lautsprache.
Kontakt: Pfarrer Ralf Schmitz

Oder:

Das Kind wird in der Wohnort-Gemeinde im Erzbistum Luxemburg vom Ortspfarrer getauft. „Effata“ sorgt für die Übersetzung in Gebärdensprache.
Kontakt: Rebecca Mathes

Oder:
Das Kind wird in einem Gebärdensprach-Gottesdienst in der Gehörlosengemeinde im Bistum Trier (z. B. in Trier oder in Saarbrücken) getauft. Pfarrer Schmitz feiert die Messe in Gebärden- und Lautsprache.
Kontakt: Pfarrer Ralf Schmitz

b) Ein gehörloses Brautpaar möchte kirchlich heiraten.

Das Paar meldet sich bei dem Wohnort-Pfarrer. Der Wohnort-Pfarrer beauftragt Pfarrer Schmitz mit der Vorbereitung und der Durchführung der Trauung.
Danach nimmt das Paar etwa ein Jahr im Voraus Kontakt mit Pfarrer Schmitz auf.
Die kirchliche Trauung findet in der Wohnort-Pfarrei statt.
Pfarrer Schmitz feiert die Trauung in Gebärden- und Lautsprache.
Kontakt: Wohnort-Pfarrer und Pfarrer Ralf Schmitz

Oder:
Das Paar wird in der Wohnort-Gemeinde im Erzbistum Luxemburg vom Wohnort-Pfarrer getraut. „Effata“ sorgt für die Übersetzung in Gebärdensprache.
Kontakt: Rebecca Mathes

c) Ein gehörloser Mensch (oder ein naher Angehöriger eines gehörlosen Menschen) stirbt und soll kirchlich beerdigt werden.

Die Beerdigung übernimmt der Ortspfarrer der Wohnort-Pfarrei. „Effata“ sorgt für die seelsorgliche Begleitung und die Übersetzung in Gebärdensprache.
Kontakt: Rebecca Mathes

d) Ein gehörloser Mensch möchte in Gebärdensprache beichten.

Pfarrer Schmitz feiert die Beichte in Gebärdensprache nach persönlicher Vereinbarung.

Beim jährlichen Beicht- und Besinnungstag der Katholischen Gehörlosengemeinde im Bistum Trier gibt es auch das Angebot eines fremden Priesters, der die Beichte in Gebärdensprache feiern kann.
Kontakt: Pfarrer Ralf Schmitz

e) Ein gehörloser Mensch möchte das Sakrament der Krankensalbung empfangen.

Pfarrer Schmitz feiert die Krankensalbung in Gebärdensprache nach persönlicher Vereinbarung.
Kontakt: Pfarrer Ralf Schmitz

Oder:
Bei den Seniorentreffen in der Katholischen Gehörlosengemeinde im Bistum Trier wird einmal jährlich die Krankensalbung in Gemeinschaft gefeiert. Luxemburgische Gehörlose sind dazu ebenfalls herzlich eingeladen!
Eine gemeinschaftliche Feier der Krankensalbung in Gebärdensprache für Luxemburg ist in Planung.
Kontakt: Pfarrer Ralf Schmitz

Oder:
Die Krankensalbung übernimmt der Ortspfarrer der Wohnort-Gemeinde. „Effata“ sorgt für die seelsorgliche Begleitung und die Übersetzung in Gebärdensprache.
Kontakt: Rebecca Mathes

f) Ein gehörloser Mensch wünscht einen Seelsorgsbesuch zuhause, im Krankenhaus oder in einem Seniorenheim. Ein gehörloser Mensch braucht eine Lebensberatung.

Rebecca Mathes vermittelt bei Bedarf weitere Kontakte.
Kontakt: Rebecca Mathes

 

3. Weitere Themen
werden noch weiter beraten:

  • Weitere Gottesdienste in Gebärden- und Lautsprache (Zeiten, Orte)
  • Begleitung von jungen Familien bei der Religiösen Erziehung
  • Vorbereitung und Feier der Sakramente für Kinder und Jugendliche, die Gebärdensprache benutzen
  • Öffentlichkeitsarbeit in den Pfarreien, Gruppen und bei kirchlichen Mitarbeitern im Erzbistum Luxemburg
  • Ausbildung von ehrenamtlichen gebärdensprachlichen Mitarbeitern für Gottesdienste (Gottesdienstleiter, Lektoren, Kommunionhelfer, Gebärdenchorleiter).