Nachruf: Marianne Gansemer am 1. Oktober 2013 gestorben

Marianne Gansemer, geborene Schmitt.
Geboren am 01.08.1934 in Saarburg; gestorben am 01.10.2013 in Trier, begraben am 05.10.2013 in Saarburg.
„Ich habe sie zum ersten Mal gesehen bei der Heilig-Rock-Wallfahrt 1996, in der großen Wallfahrtsmesse der Gehörlosengemeinschaft. Auf der einen Seite stand Pfarrer Heinz Schmitt im Licht der Lampenanlage und übersetzte den Gottesdienst mit Weihbischof Jakob in Gebärdensprache, auf der anderen Seite Marianne Gansemer, die Schwester von Pfarrer Schmitt.
Sie tat dasselbe: mit der gleichen Leidenschaft, mit der gleichen Freude an Mimik und Gestik, mit der gleichen Erwartung an Aufmerksamkeit und Hinschauen von den Gehörlosen.

Marianne Gansemer hat viele Jahrzehnte lang ihren Bruder in der Gehörlosenseelsorge als Dolmetscherin unterstützt – in einer Zeit, in der die Gebärdensprache noch nicht anerkannt war und von vielen Gehörlosenlehrern als „Plaudern“ abgewertet wurde und in der es noch keine „professionellen Dolmetscher“ gab.
Sie war eine „Power-Frau“, wie man heute so sagt. Sie hat gehörlose junge Leute auf Jugendfreizeiten begleitet – als „guter Geist“ und „Mädchen für alles“. Sie hat viele gehörlose Frauen unterstützt, durch verschiedene Dienste und Hilfen. Auch nach der Pensionierung ihres Bruder im Jahr 1997 war sie immer wieder in der Trierer Gehörlosengemeinschaft zu Gast: bei Seniorentreffen, bei Versammlungen, im Helenenhaus und in St. Irminen – am Anfang noch mit ihrem Mann Walter, später auch allein, mit und ohne Rollator.
Sie hat sicher nicht mit ihrem plötzlichen Tod gerechnet, auch wenn sie schon länger mit der Last des Alters und der Krankheit zu kämpfen hatte. Sie hat sogar noch im September ein Poloshirt mit unserem Gemeindelogo bestellt.
Nun ist sie ihrem Bruder Heinz nachgefolgt, der im Februar gestorben ist – in das Leben bei Gott. Und sicher hat sie sich dort schon vorgestellt und hat schon einige Geschichten erzählt. Im Namen vieler Gehörlosen danken wir für das Leben und den Dienst von Marianne. Wir werden sie in unserer Erinnerung und im Gebet bewahren!“
Ralf Schmitz
  
Bilder: Maria Fiebus, Jugendfreizeit in Steinbach/Österreich mit 60. Geburtstag von Marianne Gansemer. Mit Mann Walter und den „Priester-Brüdern“ Fritz und Heinz und mit der Reisegruppe. Lebensdaten: Beate Reichertz.

Eltern UND Lehrer brauchen Gebärdensprachdolmetscher! Übergabe der Unterschriftenliste an Ministerpräsidentin Malu Dreyer in Trier am 16. September

 Auch gehörlose Eltern sollen sich um das Lernen ihrer Kinder und um die Schule kümmern. Das erwartet die Schule, die Lehrer, die Gesellschaft. Selbstverständlich richtig.
Dazu müssen sich Eltern und Lehrer aber auch verstehen. Dazu brauchen beide Gebärdensprachdolmetscher, wenn die Lehrer keine Gebärdensprache können. Das ist doch auch selbstverständlich. Dann muss die Schule für den Dolmetscher sorgen – zumindest die Kosten übernehmen. Das ist doch selbstverständlich, oder? Aber nicht in Rheinland-Pfalz.
Immer wieder gibt es Probleme. Manchmal zahlt das Schulamt nicht 55,00 €/Stunde, sondern nur 50,00 €. Die Eltern müssen den Rest selbst bezahlen. Warum? Warum nicht die Lehrer? Manchmal bezahlt das Schulamt gar nicht – wenn es nicht um Bildung geht, sondern um Soziales. Dann soll der Schulträger bezahlen (Stadt, Kreis). Die sind aber fast pleite. Und es ist überall unterschiedlich.
Deswegen haben sich junge gehörlose Eltern mit dem Arbeitskreis „Politik – Soziales – Bildung“ zusammen getan und am 5. Mai beim „Tag der Gleichstellung“ auf dem Trierer Hauptmarkt  eine Postkarten-Aktion durchgeführt: Die Öffentlichkeit soll das Problem kennen lernen und die gehörlosen Eltern unterstützen.
Am 16. September haben sie die große Zahl von Postkarten Ministerpräsidentin Malu Dreyer mitgegeben. Sie soll nicht nur die Postkarten mitnehmen nach Mainz, sondern auch das Anliegen: Eltern brauchen im Kontakt mit Schule Gebärdensprachdolmetscher.
Die Kosten dafür müssen von der „Öffentlichen Hand“ übernommen werden!
Mal sehen, wer wann was aus Mainz antwortet! Die Eltern bleiben „am Ball“! (rs)

 

 

Unser Praktikant Dominic Lück sagt: „Auf wieder-sehen!“

Dominic Lück schreibt zum Abschied:
„Liebe Freunde,

viele wichtige Schritte in meinem Leben sind mit Sprachen verbunden:
in der Schule: Deutsch, Englisch, Latein
im Studium in Trier: Griechisch, Hebräisch, Saarländisch
in Rom: Italienisch
in der Gehörlosengemeinde: Gebärdensprache. Leider kann ich von allen Sprachen Gebärdensprache am Schlechtesten.
Jetzt habe ich schon ein Jahr im Rom studiert – im Zentrum der Kirche.
Aber erst bei Euch habe ich das „Achte Sakrament“ kennen gelernt… und es gefällt mir!
Danke für die Gastfreundschaft in Eurer Gemeinde!
Auf Wieder-sehen, Dominic.“

Wir haben ihm bei unserem Fest zum „Zehnjährigen des Pfarrhauses“ für seine Interesse und seine Mitarbeit gedankt. Auch beim Fest hat er nochmal kräftig „angepackt“. Nicht nur beim Arbeitskreistreffen der Familien „Koblenz – Neuwied“ und beim Seniorentreffen in Trier bekam er spontan das Angebot: „Du kannst ja zu uns kommen, wenn Du Priester bist. Dann kann Ralf in Rente gehen!“ Das ist doch ermutigend….
Wir haben ihm ganz „handfest“ Gottes Segen für sein Studium und seinen Lebensweg gewünscht. Vielleicht können ihm die Erfahrungen bei uns und mit uns dabei eine Hilfe sein. (rs)

So hatte sich Dominic Lück vor 3 Wochen vorgestellt:
Hallo! Mein Name ist Dominic Lück und ich bin für die nächsten drei Wochen Praktikant in Ihrer Gemeinde. Ich bin 23 Jahre alt und komme aus Betzdorf/Sieg. Ich studiere seit drei Jahren Theologie – zuerst in Trier und nun seit einem Jahr in Rom. Neben dem Studium sind Praktika sehr wichtig für unsere Ausbildung: Ich möchte in dieser Zeit Erfahrungen sammeln – dem Leben in seinen unterschiedlichen Wegen und Gesichtern begegnen. Deswegen freue ich mich auf viele Begegnungen mit Ihnen!

ps: Ein Satz kann er schon gebärden:

 

„Was tun!? für mehr soziale Gerechtigkeit“ am 28. August in Trier

Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat Kandidaten/innen der Region Trier  für die Bundestagswahl eingeladen.
Sie sollen erklären, was sie und ihre Parteien für mehr soziale Gerechtigkeit tun.
Ein interessanter Gesprächsabend – mit Gebärdensprach-Dolmetscher!
Herzliche Einladung! (Monika Berger)
Plakat zum Ausdrucken und Weiterleiten 

GEBÄRDENSPRACHE ist ein Menschenrecht! Demo am 14. Juni 2013 in Berlin

12.000 Menschen haben sich beteiligt – bei der Demo für die Gebärdensprache am 14. Juni 2013 in Berlin. Der Deutsche Gehörlosenbund hatte sie organisiert.
Hier der offizielle DGB-Bericht und viele Fotos.

Außerdem läuft die Unterschriftenaktion noch: avaaz-Link

Ein Bild vom 14. Juni – Große Demo in Berlin für die Deutsche Gebärdensprache:

Nicht nur die Gehörlosen brauchen die Dolmetscher/innen, die Hörenden auch, sogar die Bundeskanzlerin:

Etwas für die Allgemeinheit leisten. 72 Stunden-Aktion: Neuwieder Schüler verschönern Tafel

Neuwied – Die 17-jährige Anna schleift eine alte Kirchenbank ab, Matthias (12) spachtelt ziemlich professionell ein Loch in der Wand zu, und der 15-jährige Andreas kontrolliert, welche Farben vorhanden sind. Normalerweise sitzen die drei um diese Uhrzeit – es ist halb zwölf – in den Bänken der Landesschule für Gehörlose und Schwerhörige in Neuwied, doch an diesem Vormittag des 14. Juni ist ihre gemeinsame Aufgabe, das Außengeländer der Neuwieder Tafel zu verschönern. Sie gehören zu einer 22-köpfigen Gruppe, die sich bei der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) engagiert.
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Vortrag zur Energie-Wende Lokale Agenda 21 am 13. Juni in Trier

Hier ein Ausschnitt aus dem Bericht von Guido Wagner:
Marc Steinert (Stadtwerke Trier), der auch als Vorstand der TRENEG (Trierer Energiegenossenschaft Lokale-Agenda 21 e.V) tätig ist, hat uns bei dem Vortrag über die Zukunft der Technik zur Energieversorgung unterstützt. Er erklärte uns, wie ist in Zukunft  die Region Trier versorgt?  Dabei betrifft um Energieeffizienz (Erneuerbare & Energiesysteme) alle Formen CO2 der Energieumwandlung bei den Stadtwerken, die in der Region in Zukunft  von der wirkungsvollen Stromerzeugung über Transport und Verteilung elektrischer Energie und Wärme bis zur sparsamen Nutzung in Industrie, Gebäude und Verkehr. SWT plante noch ein Wasser-Pumpkraftwerk bei Ensch zu bauen und es kostet ca. 400 Millionen Euro und es könnte daher wirtschaftlich in der Region als Sicherheitsreserve gebaut werden und damit 100% Öko-Strom aus der Wasserkraftwerk abgeben!
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Sitzung des AK „Politik-Soziales-Bildung“ am 5. Juni

An der 2. Sitzung des AK „Politik – Bildung – Soziales“ nahmen 11 TeilnehmerInnen teil und haben wir über im Studienteil „Muss man mal klarstellen.“ das Thema Inklusion erörtert: Alte Suppe oder wichtig für Gehörlose…? In der weiteren Tagesordnung gab es einen Rückblick über die Vorträge und zu den Themen der Projektteams.
a)     „Patientenverfügung/Betreuungsvollmacht“ Weiterarbeit für einfache Sprache zur Patientenverfügung/Betreuungsvollmacht.
b)     „Elternabend mit Dolmi“ weitere Fortsetzung
c)     „05. Mai – Tag der Behinderten in Trier“  in diesem Jahr war es gut verlaufen und schon im Bericht im Internet und wird weiter im Herbst 2013 überlegen, ob wir im Jahr 2014 mitmachen.
d)     „Lotsen durch das Sozialwesen“ muss noch weiter bearbeitet werden.
Nach der Sitzung haben wir das Projekt-Team „Elternabend mit Dolmi“ weiterbearbeitet. Wer Interesse am Projekt-Team hat, dann kann bitte an Stefanie Reichert melden. Das weitere Treffen ist am Sonntag, 07.07.2013; 14:00 Uhr in Langsur – Mesenich. Bitte bei Norbert Herres melden! (nh)

 

Spezifische Aufgaben und Gemeinsamkeiten -Kontaktbesuch von IFD und GDD in der KGG am 27. Mai im Pfarrhaus Trier

Die Abkürzungen sind wie eine „Geheimsprache“: IFD ist der Integrationsfachdienst,GDD ist der Gebärdensprachdolmetschdienst. Beide sind in der Trägerschaft des Caritasverbandes Trier e. V. KGG ist die Katholische Gehörlosengehörlosengemeinde. Seit vielen Jahren arbeiten die 3 Organisationen in Trier sehr gut zusammen.
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Protesttag 5. Mai in Trier: Für Gleichstellung und Selbstbestimmung – KGG dabei!

Besser hätte es kaum sein können: Strahlendes Wetter, der Trierer Hauptmarkt, viele Besucherinnen und Besucher, andere größere Veranstaltungen in der Nachbarschaft. Das „Netzwerk für Gleichstellung und Selbstbestimmung in Rheinland-Pfalz/Regionalgruppe Trier“ hatte sehr gute Rahmenbedingungen. Im Netzwerk machen mit: der Behindertenbeirat der Stadt Trier, der Club Aktiv und der Arbeitkreis „Politik – Soziales – Bildung“ der Kath. Gehörlosengemeinde. Viele Informationen waren auf Stellwänden zu sehen – die beste Werbung ist aber der persönliche Kontakt mit engagierten Menschen.

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