Zugang zum „Ballett“ – mit Gebärdensprachdolmetscherin im Tanztheater Saarbrücken

Das Ballett des Saarländischen Staatstheaters hat sich vor zwei Jahren zur Aufgabe gemacht, Schwerhörigen und gehörlosen Zuschauern einen Zugang zum Ballett zu ermöglichen. In Zusammenarbeit mit der Gebärdensprachendolmetscherin Isabelle Ridder, wurde die Veranstaltungsreihe „ZeichenTanz“ins Leben gerufen. ZeichenTanz ist eine Einführung in Laut- und Gebärdensprache, dessen Schwerpunkt die Musik ist. Es wird versucht auftauchenden Motive und Stimmungen in der Musik zu übersetzen, immer mit dem Anspruch dem Publikum Raum für eigene Interpretationen zu lassen.
Hier sehen Sie ein Kurzvideo zu »Liebe in schwarz-weiß«
Die Karten für Gehörlose oder Schwerhörige kosten in der ersten Kategorie 10,50 Euro ( 8 + 2,50 Euro Spende).
Anastasia/Shadow Tanzabend von Kenneth MacMillan und Marguerite Donlon
TANZ IM DIALOG am Do 15.05 mit dem Historiker Prof. Dr. Matthias Stadelmann über den historischen Hintergrund von „Anastasia“
Die nächsten ZeichenTanz-Einführungen finden im Mai und Juli statt:
„Puppets and Polyphony« von Mark Baldwin und Duda Paiva
Samstag, den 10. Mai 2014, Alte Feuerwache, Vorstellungsbeginn: 19.30 Uhr
»SubsTanz 14: Over the rainbow«
Samstag, den 5. Juli 2014, Alte Feuerwache, Vorstellungsbeginn: 19.30 Uhr

BALLETT DES SAARLÄNDISCHEN STAATSTHEATERS
Marketing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Claire Diraison
+49 (0)681 3092 342  fax +49 (0)681 3092 160
c.diraison@theater-saarbruecken.de
www.theater-saarbruecken.de

Überarbeitete Fassung: Was denkt die KGG über Honorare für Gebärdensprach-Dolmetschen?

Es haben uns viele Rückmeldungen zu unserer ersten Stellungnahme erreicht.
Hier zur ersten Stellungnahme mit Kommentaren.
Der Bundesverband der GebärdensprachdolmetscherInnen (BGSD e. V.) hat sich mit einer  Nachricht an uns gewandt und seine Auffassung zu verschiedenen Punkten in unserer Stellungnahme mitgeteilt. 

Der BDSG fordert keine grundsätzliche Erhöhung auf 75,00 €/Stunde. Er sagt: es wird im Verband auch nicht so diskutiert oder angestrebt. Im Gegenteil: Er will eine gute Zusammenarbeit mit Kunden und Kostenträgern aufbauen. Er weist darauf hin, dass gerade im christlichen Bereich sogar oft ehrenamtlich gearbeitet wird. Wir nehmen diese Nachricht gern auf und haben unsere Stellungnahme daraufhin überprüft und überarbeitet.
Für Rheinland-Pfalz wissen wir allerdings noch nichts von einer Veränderung in der Haltung.
Ralf Schmitz, Pfr.


1. Seit ihrer Gründung im Dezember 2000 setzt sich die KGG für die Anerkennung der Gebärdensprache in Rheinland-Pfalz und für qualifiziertes Gebärdensprach-Dolmetschen ein.

2. Die KGG hat zusammen mit anderen für die Einrichtung des Gebärdensprach-Dolmetsch-Dienst Trier gekämpft, in der Trägerschaft des Caritasverbandes Trier. Er wurde 2003 gegründet. Seitdem arbeiten wir gut zusammen.

3. Die KGG will eine gerechte Bezahlung für qualifizierte Gebärdensprach-Dolmetscher/innen und eine regelmäßige Anpassung der Honorare, so wie für alle anderen Beschäftigten auch. Sie ist bereit, selbst auch die Honorare für das Gebärdensprach-Dolmetschen zu erhöhen.

4. Das JVEG (Justizvergütungs- und entschädigungsgesetz § 9 mit Wirkung vom 01.08.2013) bestimmt das Honorar für Simultan-Gebärdensprach-Dolmetschen vor Gericht mit 75,00 €/Stunde. Außerdem gibt es einige Regelungen der Sozialgesetzbücher und weiterer Gesetze, die sich dieser Regelng anschließen.

5. Die LAG der Gebärdensprach-Dolmetscher und die Landesdolmetscherzentrale in Rheinland-Pfalz fordern seitdem eine allgemeine Erhöhung der Honorare auf 75 €, egal für welche Angelegenheit und egal, wer der Kostenträger ist, egal wie das Umfeld und wie die wirtschaftliche Situation ist.

6. Einer grundsätzlichen Erhöhung von 55 auf 75 €/Stunde können wir nicht zustimmen. Das wäre in einem Jahr eine Erhöhung von über 34 %. Eine solche Steigerung passt nicht in unsere soziale Landschaft.
Der Bundesverband der Gebärdensprachdolmetscher (BGSD), verschiedene einzelne Dolmetscher/innen, betroffene Kund/innen und Dienste sehen das offensichtlich genauso.
(Z. B. hier der Artikel von Thomas Mitterhuber „Mehr Dolmis braucht das Land“ und das Interview mit Marion Jokisch „Einheitspreise sind nicht zulässig“ in der Deutschen Gehörlosen-Zeitung vom Dezember 2013).

7. Wir befürchten, dass diese allgemeine starke Erhöhung der Kosten für die Teilhabe von gehörlosen Menschen an allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens schadet.
Viele kleiner Kostenträger können oder wollen das Honorar nicht bezahlen, Privatpersonen schon gar nicht. Dann fallen wir in Zeiten vor 2003 zurück: unqualifizierte Übersetzer/innen werden statt qualifizierter Dolmetscher/innen eingesetzt. In einigen Situationen wird es für gehörlosen Menschen keine Teilhabe durch Dolmetschen mehr geben.

8. Es gibt nur wenige Dolmetscher/innen im ländlichen Raum. Das hat viele Gründe. Es gibt nicht genügend ausgebildete Dolmetscher, die Städte sind attraktiver. Gehörlose Menschen und andere Kunden haben bei uns selten die Wahl zwischen verschiedenen Dolmetschern. Es gibt selten bezahlbaren Alternativen. Wenn Dolmetscher/innen dieses „Monopol“ (alleinige Preisbestimmung) ausnutzen, schaden sie ihrem Berufsbild.

9. Wir wollen einen Diskussionsvorschlag zur flexiblen Gestaltung von Dolmetsch-Honoraren machen. Unser Vorschlag bezieht sich auf unseren Raum, das Bistum Trier (nördliches Rheinland-Pfalz und der größere Teil des Saarlandes).
Das Honorar für Gebärdensprach-Dolmetschen wird differenziert, das heißt: es gibt unterschiedliche Honorare für unterschiedliche Leistungen und unterschiedliche Kostenträger.

Wir denken an verschiedene Kategorien (Stufen):

1. Leistungen nach gesetzlichen Vorgaben (z. B. JVEG) und andere gesetzliche Leistungen, die sich daran orientieren (Eingliederungshilfe, verschiedene Sozialgesetzbücher, Gesundheitswesen) – derzeit 75,00 €.

2. Leistungen nach Rahmen-Verhandlungen mit der „Öffentlichen Hand““ (Land, Kommunen) oder größeren regionalen Trägern (z. B. Bistum Trier, Beratungsstellen, Kindertageseinrichtungen, Schulen). Höhe ist Verhandlungssache.

3. Leistungen für kleinere gemeinnützige Organisationen, Betroffenenverbände, (wie zum Beispiel die Katholische Gehörlosengemeinde). Höhe ist Verhandlungssache.

4. Leistungen im Rahmen von Geschäften (Kauf von Haus, Auto, Bankgeschäfte, Rechtsanwalt, Steuerberater – da, wo ein anderer durch Dolmetschleistung Einnahmen hat, wo der gehörlose Mensch „Kunde“ ist). Hier muss noch viel gekämpft werden für Kostenübernahme durch Geschäftspartner!!!

5. Leistungen für den Bereich der privaten Teilhabe, für die es keinen Kostenträger gibt (z. B. Familienfeier, Familienangelegenheiten („Streit“), Hochzeitsfeier, Vereinsmitgliedschaft, Bildungsangebote). Höhe ist Verhandlungssache.

6. Leistungen in Notsituationen

Dabei sollten sich die Honorare für die Leistungen der Punkte 1 bis 6 zwischen 75 € und 55 € bewegen.
Für Notsituationen (Punkt 7) aus unserem Bereich sind wir bereit, die Betroffenen zu unterstützen und uns an die Finanzierung der Differenz zum Mindestbetrag zu beteiligen.

11. Wir werben bei den Dolmetscher/innen und Diensten, mit denen wir zusammenarbeiten um Unterstützung für unseren Vorschlag und um entsprechende Vereinbarungen.

12. Mit allen Betroffenen zusammen setzen wir uns für ein stärkere Übernahme von Dolmetschkosten durch öffentliche und private Kostenträger ein, um mehr Teilhabe für gehörlosen Menschen zu ermöglichen.

Überarbeitete Fassung
Trier, 09.04.2014
Pfarrgemeinderatsvorstand

„Bistum Trier barrierefrei“ – Richtlinien und Antrag für die Übernahme von Gebärdensprachdolmetschkosten in Pfarreien des Bistums Trier

Das Bistum Trier will mehr tun für Barrierefreiheit.
Der erste Schritt: Gehörlose Menschen, die Gebärdensprache benutzen, können jetzt in verschiedenen Situationen Gebärdensprachdolmetscher/innen bestellen – hörende Seelsorgerinnen und Seelsorger auch.

Infos in Gebärdensprache

Mehr Infos in Schriftsprache

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Der AK Gebärdensprache informiert: Am 28. März kein KULTURTREFF aber ARBEITSKREIS-SITZUNG

Am 28. März war ein Kulturtreff geplant, das muss leider ausfallen: Es gibt dringende Themen rund um die  “Gebärdensprache“, deshalb muss der Arbeitskreis sich treffen:

Freitag, 28. März, 19.30 – 21.00 Uhr im Pfarrhaus

Wir werden dann auch festlegen, wann das KULTURTREFF „Amerika“ nachgeholt werden soll.
Wir bitten um Verständnis!

CI oder/und Gebärdensprache? Ein guter Artikel in der „Frankfurter Allgemeinen“ am 6. Februar

Unser aufmerksamer „Römischer Reporter“ Dominic Lück hat einen interessanten Artikel in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 6. Februar 2014 gefunden:
„Gehörlose Kinder – stumm in zwei Welten“ – weil das Sozialamt die Gebärdensprach-Förderung nicht bezahlen will…

 

Neues aus München: Evangelien für Sonntage in Gebärdensprache

Hier gibt es sie als Video:
Die Evangelien-Texte für die Sonntage in Gebärdensprache.
Das Münchner Katholische Medienhaus Sankt Michaelsbund produziert die Videos, Kilian Knörzer gebärdet sie.
Hier der Link
Die Münchner Kollegen freuen sich über großes Interesse und über Rückmeldungen.

 

 

Workshop für Seelsorgerinnen und Seelsorger vom 13. – 15. November 2013 in Trier

Im Anfang war das Wort. Kreative Bibelarbeit mit gehörlosen Menschen - Chance und Herausforderung.
„… In der Seelsorge mit gehörlosen Menschen erleben wir einerseits eine große Offenheit, in Gebärdensprache von Erfahrungen aus dem eigenen Leben zu erzählen.  Andererseits erleben wir, dass es für viele gehörlose Menschen eine große Hürde ist, schriftsprachliche Texte inhaltlich zu verstehen und zu schreiben….“

13 Gehörlosenseelsorgerinnen aus dem Westen, Südwesten und Süden Deutschlands und aus Luxemburg waren 2 Tage zusammen und machten Erfahrungen mit dem „Wort Gottes“ und den eigenen Wörtern über das Wort Gottes. An Anfang wurden Original-Texte aus dem Buch für die Lesungen und Evangelien der Kirche in Leicht(er)es Deutsch und in Gebärdensprache übersetzt. Dabei war die Frage wichtig: „Welche Ziele hat meine Übersetzung“? Wir konnten nachher überprüfen: Waren die Übersetzungen den Zielen entsprechend?

Am zweiten Tag kamen 2 Lektorinnen der Trierer Gehörlosengemeinde dazu. So waren es insgesamt 4 Menschen, für die die Gebärdensprache „Muttersprache“ ist. Nach einigen Beispielen der Bibelarbeit aus Limburg, Freiburg und Trier gab es einen Impuls zur Arbeit mit Gleichnissen. 4 Gleichnisse aus dem Matthäusevangelium – das wir im Kirchenjahr 2013/2014 gelesen – wurden übersetzt: nicht nur in die Gebärdensprache, sondern auch in die Kultur und das Leben (möglicher) Gottesdienstbesucher. Die Ergebnisse wurden in der Heiligen Messe vorgestellt. Gottesdienst kann sehr lebendig sein!

Am 3. Tag wurde das Wort Gottes mit anderen Erlebnisfeldern zusammen gebracht: mit einem Kurzfilm und mit Tageszeitungen. Uns wurde deutlich: Das Evangelium ist für das Leben da – und das Leben findet sich im Evangelium!

Neben der intensiven Arbeit mit dem Wort Gottes erlebten die Teilnehmer eine kreative lebendige Gemeinschaft – jeder und jede konnte die eigenen Erfahrungen und Begabungen einbringen – aber auch die eigene Unsicherheit und die Fragen. Eine Lerngemeinschaft mit dem Wort Gottes! Die Rückmeldungen waren sehr positiv. Herzlichen Dank an alle Teilnehmerinnen, auch an die beiden Lektorinnen aus der KGG Trier! (rs)

Datum und Thema für 2014 stehen auch schon fest:
4. – 6. November 2014, wieder in Trier
unter der Überschrift:
„Wie christlich leben? Zum Beispiel wie Franziskus, Martin, Elisabeth…“  

Alle Interessierten können sich den Termin gern schon vormerken!
Eine Ausschreibung folgt im Frühjahr 2014.

 

 

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Thema 3: Glaube und (Gebärden-)Sprache

Unsere Erfahrungen:

Seit wir in Gebärdensprache beten, singen, die Hl. Schrift kennen lernen, über den Glauben und das Leben sprechen, sind wir viel tiefer berührt.
Für viele neu: In der Kirche mit anderen Menschen gebärden, mit GOTT GEBÄRDEN!

Wir werden nur berührt, wenn die Kommunikation in UNSERER SPRACHE und UNSERER KULTUR geht. Oft sind die Texte der Hl. Schrift und der Kirche viel zu kompliziert. Wir brauchen eine einfache, visuelle und schöne Sprache!
In DGS können wir auch anderen Gehörlosen von unserem Glauben erzählen!

Unsere Empfehlungen für die Synode:
Die Synode soll sich für eine einfache, visuelle und schöne Sprache im Gottesdienst einsetzen. Mehr Mut! Mehr Experiment, auch in der Messe!
Die Synode soll sich für viele verschiedene Ausdrucksweisen des Glaubens einsetzen.
Einfache Menschen mit einer einfachen Sprache sollen mehr Chancen bekommen!
Nicht soviel reden, mehr Visuelles!