„Das weiße Schaf“. Ein Jahr Papst Franziskus am 13. März

„Schwarzes Schaf“  sagen wir, wenn einer nicht dazu passt. Wenn einer immer wieder etwas falsch macht oder anders. Wenn die Mehrheit sich für einen schämt. Ein „schwarzes Schaf fällt auf – unter den „weißen Schafen“.
Auf diesem Bild ist es umgekehrt: Hier fällt „das weiße Schaf“ auf – in der Mitte der viele schwarzen….
Papst Franziskus will kein großes Fest zur Erinnerung an seine Wahl als Papst vor einem Jahr. Er hat die Leitungsleute des Vatikans mitgenommen zu Besinnungstagen – in ein Bildungshaus in der Nähe von Rom. Nicht in ein Kloster oder Gästehaus hinter den dicken Vatinkanmauern. Nur sie selbst. Keine Sekretäre und Referenten. Das gab es bisher noch nicht. Sie sind auch nicht mit ihren Dienstwagen dahin gefahren, sondern mit dem Bus, wie auf einer Klassenfahrt. Der Papst saß vorn. Das gab es bisher auch noch nicht. natürlich hat er seine schwarze Aktentasche dabei…

Manche innerhalb der Kirche halten Papst Franziskus für ein „schwarzes Schaf“ unter den Päpsten: Er hat nicht genug Abstand, er ist nicht feierlich genug, zeigt nicht genug auf die Herrlichkeit Gottes. Er ist zu menschlich, er ist zu nah bei den Leuten. Er spricht zu viel von der Barmherzigkeit. Er hat zu viel Verständnis. Er ist zu einfach. Er hat nicht genug Würde. Er stellt sich zu sehr in den Mittelpunkt, weil er so viel anders macht, anders denkt.
Ich denke mir: Gott sei Dank, das wir ihn bekommen haben!

Er hat vielen ganz neue Hoffnung gegeben. Ich muss mich manchmal zwicken und denken: Haben wir ihn wirklich erst ein Jahr? So viel hat sich verändert! Er stellt Jesus über das Gesetz der Kirche. Jesus in seiner Barmherzigkeit und Liebe. Jesus als der „Gute Hirt“, der sich um seine „Schafe“ kümmert. Ganz besonders um die „schwarzen“.  Er betont immer wieder, dass die Amtsträger in der Kirche sich an diesem Guten Hirten Jesus orientieren müssen. Aber er weiß auch, dass die Amtsträger zuerst einmal auch selbst „Schafe“ sind. Schwarze und weiße. Er selbst auch.
Ich bin froh, dass er seit einem Jahr unser Papst ist. Der Heilige Geist möge ihn beschützen und leiten – und mit ihm die ganze Kirche!
Pfarrer Ralf Schmitz

ps: Hier der Link zu einer Bildergalerie im Luxemburger Wort

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