Osternacht – Samstag, 4. April

Stürmisch war es in der Osternacht. Stürmisch und kalt. Das Feuer brannte schnell herunter, aber ein geschütztes Licht sorgte dafür, dass die Kerze am Feuer angezündet werden konnte, genauso die Kohlen für den Weihrauch. Über 120 Menschen hatten sich zur Feier der Osternacht versammelt, darunter auch 45 Gehörlose.


Die Feier ist immer sehr berührend: die Kerze wird am Feuer angezündet, das Licht breitet sich in der Kirche aus – 7 Lesungen aus dem Alten und Neuen Testament werden gebärdert und gelesen (für Filme hier klicken)- die Kirche wird hell – und wir erinnern uns an unsere eigene Taufe – und sagen neu: „Ja, ich glaube an Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist!“
    

In diesem Jahr wurde ein junger Mann, Tristan Meitner aus Berlin, in die Katholische Kirche aufgenommen. Er wurde als Baby in der Evangelischen Kirche getauft und hat sich entschieden, in der Gemeinschaft unserer Kirche seinen Weg als Christ weiter zu gehen. Gute Freunde von ihm wohnen ganz in unserer Nachbarschaft. Sie haben uns kennen gelernt und fühlen sich bei uns wohl. Tristans Firmung war für uns alle ein großes Erlebnis: sein fester Wille, seine Entschiedenheit, seine Begeisterung – ein Funke, der auf alle übergesprungen ist.
 
Das Altarbild zeigte den Weg durch die Ostertage vom Gründonnerstag bis Ostern in verschiedenen Symbolen: das große Bild – nach dem Fastentuch von Misereor – mit dem grauen Hintergrund, dem schwarzen Weg und dem gelb-goldenen Licht-Stein, den der Gottesengel auf den schwarzen Weg des Todes gesetzt hat. Davor die Zeichen des Leidens vom Karfreitag: das Becken mit dem schmutzigen Wasser, die Erwachsenen-Windeln, die Steine der Ausgrenzung, die Decke der Flüchtlinge, die Scherben – alles auf dem schwarzen Weg des Todes. Das Dunkle wird durchbrochen durch das Gelb der Kerzen und das Grün des Lebens. Alle Farben finden sich auch wieder auf der Osterkerze. „Durch das Dunkel hindurch scheint der Himmel hell“ – so hieß das Lied, das wir zwischen den Lesungen der Osternacht gesungen haben… „Steh auf, steh auf, steh auf!“
Die Lesungen, Lieder und die Firmung von Tristan sind als Filme zu sehen:  hier klicken
 
Zum Schluss gab es wie immer ein Fest in der Kirche. Frohe Ostern wünschen, ein Glas Sekt oder Orangensaft trinken, etwas essen, Eier „titschen“ – niemand darf an diesem Abend mit leerem Herzen oder mit leerem Magen nach Hause gehen!
Es war toll, dass das neue „kgg-hunsrück-team“ komplett in der Osternacht dabei war. 2 Mitglieder wurden selbst vor über 10 Jahren in der Osternacht getauft, auf der Marienburg… Allen, die dabei waren, allen die mitgeholfen haben bei der Vorbereitung von Gottesdienst und Fest: Herzlichen Dank! Halleluja!

 

2 Gedanken zu “Osternacht – Samstag, 4. April

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