Da ist alles organisiert für ein kleines Grillfest mit Gartenmesse im Pfarrhausgarten der KGG Trier und dann kommen vier Personen UNANGEMELDET… Was jetzt?
Glück gehabt: es sind 4 Personen auf einem Bild: Jesus mit Martha, Maria und Lazarus – seinen Freunden aus Betanien!
Sie haben uns mitgenommen in die Anfänge der KGG Trier. Wir haben von den „Freunden Jesu“ die wichtigsten „Haltungen“ gelernt: zuerst einmal GASTFREUNDSCHAFT, dann der Dienst für die anderen, Hören auf Jesus, der Glaube an ein Leben, das für immer bleibt. Einmal haben sie uns sogar durch die Inklusiven Ostertage in Herz-Jesu geführt…
Es wurde dann ganz schön warm in der Sonne – Daniel Beinhoff, Beate Reichertz und Caroline haben tapfer Lieder, Lesungen und Fürbitten gebärdet. Vielen Dank! Bald schon saßen alle wieder im Schatten und konnten sich erholen und Kaffee trinken.
Einer Gästin möchte ich aber ganz besonders herzlich fürs Kommen danken: MARLENE BUSERT, meiner ersten Sekretärin 1997/8 in der Trierer Behindertenseelsorge. Wir haben nur wenige Monate zusammen gearbeitet – ich fing an und sie wartete auf die Rente.
Frau Busert war noch aus einer „anderen Zeit“: es gab noch keine PCs, kein Internet und keine Ausbildung in Gebärdensprache. Sie hat sie nie gelernt. Und trotzdem kommt sie TREU zu fast allen Gottesdiensten der KGG in Trier – auch wenn sie von tauben Menschen gefeiert werden und ausschließlich in GEBÄRDENSPRACHE sind. Auch wenn sie die einzige Hörende ist. Und was sie bis heute macht: sie „duzt“ keinen. Sie spricht alle mit ihrem Nachnamen an: „Frau…../Herr…“ Das heißt für sie Augenhöhe und Gleichberechtigung. Denn die Gehörlosen „siezen“ sie ja auch….
Dafür bewundere ich sie sehr! Sie ist die TREUESTE FREUNDIN der GEBÄRDENSPRACHLICHEN GOTTESDIENSTE! Bravo!
Wären doch ein paar taube Menschen genauso treu wie Marlene! Ich bin dankbar für das schöne Erinnerungsfoto – und für die Brombeeren, die Daniel Beinhoff ihr zum Schluss angeboten hat.
So – und in wenigen Tagen ab in die Sommerpause. Mal sehen, wie es weitergeht….
Ralf Schmitz