Katja Groß verlässt die KGG und die Gehörlosenseelsorge nach 13 Jahren. Sie war die erste Frau, die hauptamtlich als Seelsorgerin in der Gehörlosenseelsorge im Bistum Trier mitgearbeitet hat. In den Jahren vorher dem 1. September 2007 hat sie schon nebenamtlich in der KGG mitarbeitet, als sie noch Gemeindereferentin in der Pfarreiengemeinschaft Remagen-Oberwinter war.
Sie in der KGG hat Gottesdienste geleitet. Sie hat Kinder und Jugendliche auf die Sakramente vorbereitet. Sie hat Religionsunterricht gehalten und in der Schule als Seelsorgerin gearbeitet. Sie hat alte und kranke Gehörlose besucht. Sie hat als Kommunikationsassistentin in vielen kirchlichen Situationen in Gebärdensprache und in Lautsprache übersetzt.
Sie hat verstorbene Gehörlose beerdigt und Trauernde getröstet. Sie hat sich für Flüchtlinge eingesetzt. Sie hat Jugendfreizeiten organisiert und den Pfarrgemeinderatsvorstand über einige Jahre begleitet. Sie ist tausende Kilometer im Auto durch das Bistum gefahren.
Sie hat auch im Dekanat Trier mitgearbeitet und bei einige inklusiven Projekten mitgemacht. In der Gehörlosenseelsorge auf Bundesebene und in der Arbeitsgemeinschaft der Südwestdeutschen Bistümer mitgearbeitet.
Durch Corona können wir Katja und ihren Dienst im Augenblick nicht mit einem Fest würdigen.
Wir danken Katja im Namen der Katholischen Gehörlosengemeinde im Bistum Trier und im Namen unseres Pfarrgemeinderates sehr herzlich für ihren Dienst.
Wir bitten für ihren zukünftigen Einsatz in Neunkirchen/Saar um Gottes Segen und ein gutes Gelingen!
Norbert Herres, Vorsitzender Pfarrgemeinderat
Ralf Schmitz, Pfarrer
Kein Bild von Katja? Sie hat geschrieben: „Ein Foto möchte ich nicht dabei haben. Die meisten Leute kennen mich ja. Und wer mich in den 13 Jahren nicht gesehen hat, den interessiert auch jetzt vermutlich kein Foto.“ Das respektieren wir!
Katja Groß schrieb zum Abschied in unserem Gemeindeblatt KONTAKTE:
Liebe Leserinnen und Leser!
Inzwischen hat es sich bei den meisten herumgesprochen: zum 1. Januar 2021 werde ich eine neue Aufgabe übernehmen und meinen Dienst in der Kath. Gehörlosengemeinde im Bistum Trier beenden. Ich wechsele in die Pfarrei St. Marien, Neunkirchen und werde meinen Arbeitsschwerpunkt im „Momentum“ haben.
Neben Gottesdiensten und Kommunion- und Firmvorbereitung war ich besonders in Schule und Flüchtlingsarbeit aktiv.
Ob und welche meiner Aufgaben und Einsatzfelder künftig haupt- oder ehrenamtlich weitergeführt werden können, ist noch unklar.
In den vergangenen 13 Jahren bin ich vielen Menschen begegnet und die Zeit hat mich geprägt.
Dankbar blicke ich auf diesen Lebensabschnitt zurück. Es wäre zu viel, wenn ich alles aufzählen wollte, was ich in der Gehörlosengemeinde erlebt, gelernt, gefeiert und begleitet habe. Viele Höhen und Tiefen haben diese Zeit geprägt.
Es gab Abschied und Trauer. Viele Weggefährten sind in den letzten Jahren gestorben – manche sehr jung und völlig unerwartet, andere nach einem erfüllten Leben und manche nach schwerer Krankheit und langem Leidensweg.
Aber es gab auch Alltag.
Und vor allem gab es viele Festtage und frohe Feiern, es gab Ausflüge und Reisen.
In den Weihnachts- und Schulgottesdiensten gibt es noch Gelegenheit zum persönlichen Abschied.
Aber durch die Coronasituation und die damit verbundenen Kontaktbeschränkungen kann ich mich bei vielen nicht persönlich bedanken. Das bedaure ich sehr. Denn gerne würde alle wiedersehen und ein paar persönliche Worte wechseln.
Es gibt einen Liedtext: Wer mich ansieht, sieht viele andere nicht, die mich gelehrt, geliebt, gefördert haben. Mit jedem Schritt, gehen viele Schritte mit. Mit jedem Dank gehen viele Gedanken mit.
So möchte ich heute allen von Herzen danken, mit denen ich in den vergangenen 13 Jahren unterwegs sein durfte – haupt- und ehrenamtlich. Ich erinnere mich an viele flüchtige Begegnungen. Mit manchen verbinde ich eine lange und intensive Weggemeinschaft, andere waren nur auf kurzen Abschnitten dabei. Aber jede einzelne Begegnung hat mich geprägt. Und jeder einzelne Schritt auf dem gemeinsamen Weg hat Spuren hinterlassen. Manche Menschen ahnen wahrscheinlich gar nicht, dass sie mir so wichtig geworden sind.
Von Herzen wünsche ich allen alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen.
Bis zu einem Wiedersehen bleiben wir in Gedanken und Gebet verbunden
Katja Groß