Agnes, eine recht stark geistig behinderte Frau, die nicht sprechen kann, hatte die Zeit in Trier offensichtlich sehr intensiv erlebt. Zwei Wochen nach der Wallfahrt traf sie in Tecklenburg ein anderes Teammitglied. Sie umarmte sie und holte dann aus ihrem Zimmer das Gebetsblättchen aus dem Dom mit dem Bild vom Heiligen Rock und überreichte es als kostbares Geschenk. Sie strahlte übers ganze Gesicht. Dann rannte sie zum Zeitungskorb, wühlte darin herum, zog die Kirchenzeitung heraus und blätterte hektisch. Schließlich fand sie das Bild: die Großaufnahme des Heiligen Rockes aus dem Dom in Trier. Dann entspannte sie sich und sagte einfach „Ja“ aus ihren tiefsten Tiefen heraus. „Ich würde sofort wieder mitmachen“, sagte Jonathan im Anschluss an Wallfahrt.
Eine kostbare Reliquie (=Überbleibsel) von der Wallfahrt ist das Buch vom letzten Tag.
In diesem Buch sind die Auswertungen der Teams enthalten – mit Hilfe eines Abschnitts aus den Ostergeschichten im Johannes-Evangelium (Joh 20,19-20):
„Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht… die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: ‚Friede sei mit euch!‘ Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen.“
So ergaben sich für die Teams 4 Auswertungsfragen:
1. Wovor habe ich mich gefürchtet, bevor ich nach Trier kam?
2. Wo habe ich im Laufe der Tage Jesus begegnet?
3. Welche Wunden habe im Laufe der Tage berührt?
4. Worüber habe ich mich gefreut?
Die Erfahrung der Gegenwart Jesu geht weiter.
Es ist unglaublich, was geschieht, wenn Jesus „zusammenführt, was getrennt ist“ und wenn Menschen sich von ihm zusammenführen lassen.
Ralf Schmitz
(unter Verwendung von Texten von Thomas Bastar, Astrid Froeb und Dorothea Lagemann und Daniela Eichhorn)