Hurra: Die KGG hat zum 1. Januar 2017 eine evangelische Schwester bekommen!

Es gibt ein Sprichwort, das heißt: „Gut Ding will Weile haben!“
Das heißt: Alle guten Sachen brauchen Zeit!

Endlich ist sie da: unsere erste evangelische Schwester:
eine eigenständige „Pfarrei“ für gehörlose Menschen in Bayern!
Sie ist eigentlich schon viel älter als wir, viel größer, mit vielen aktiven Menschen und Projekten. Sie heißt auch nicht mehr „gehörlos“, sondern „gebärdensprachlich“:
Jetzt ist sie auch noch rechtlich selbstständig geworden, zum 1. Januar 2017!
http://www.egg-bayern.de/


Im Januar 2012 haben wir gemeinsam ein Ökumenisches Seminar auf der Marienburg/Mosel veranstaltet. Damals haben wir auch über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Evgl. Gehörlosengemeinde in Bayern und der Kath. Gehörlosengemeinde im Bistum Trier gesprochen. 5 Jahre später ist es so weit:
Die Gemeinde hat einen neuen Namen und ist selbstständig!
Herzlichen Glückwünsch aus Trier!

 

 

Hier die Presseerklärung:
Nürnberg, 14.02.2017 – Die Gebärdensprachliche Kirchengemeinde ist seit 01.01.2017 eine offiziell anerkannte Kirchengemeinde, eine eigene Körperschaft des Öffentlichen Rechts.
Bereits bei ihrer Amtseinführung (2012) hatten die Kirchenräte Cornelia Wolf und Matthias Derrer sich das Ziel vorgenommen, die Gehörlosengemeinde als vollwertige Gemeinde der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern anerkennen zu lassen.
Seit 2011 liefen die Verhandlungen mit der Synode der Evangelischen Landeskirche für die Anerkennung. Es wurde eine entsprechende Verordnung entwickelt, die einzelnen Gehörlosengemeinden vorbereitet und die Strukturen angepasst. Als Ergebnis entstand am 01.01.2017 die Evangelische Lutherische Gebärdensprachliche Kirchen-Gemeinde (EGG), ausgestattet mit den gleichen Rechten, wie sie auch hörende Gemeinden haben.
Die EGG ist somit die erste eigenständige Kirchengemeinde dieser Größenordnung in Deutschland mit ca. 2.000 Gläubigen und 16 Gemeindeteilen. Der Verwaltungssitz ist in Nürnberg und hier hat sich auch der neugewählte Kirchenvorstand zu seiner ersten Sitzung getroffen. Neben den Kirchenräten Cornelia Wolf und Matthias Derrer gehören dem Kirchenvorstand fünf haupt- und nebenamtliche Mitarbeiter sowie zehn gehörlose Gemeindemitglieder an.
Mit dieser Anerkennung können in der Gehörlosengemeinde unter anderem Hochzeiten und Beerdigungen vorgenommen werden, ohne hierzu Genehmigung von den hörenden Gemeinden einzuholen. Es dürfen auch die benötigten Urkunden (bei Taufe, Heirat, Todesfall) ausgestellt werden.
Die Gebärdensprachliche Kirchengemeinde in Bayern hat jetzt rechtlich auch die Möglichkeit zur Mitbestimmung in der Kirche und die gehörlosen Kirchenvorsteher dürfen in die Synode, dem Kirchenparlament gewählt werden.
Die eigenständige Kirchengemeinde trägt zukünftig den Namen
„Evangelisch-Lutherische Gebärdensprachliche Kirchengemeinde“

ehemals Evangelische Gehörlosenseelsorge Bayern) mit dem neu entworfenem Logo, von der gehörlosen Grafikerin Stefanie Lindnau. Hierin vereinen sich die Farben Lila für die Evangelische Kirche mit Türkis, symbolisch für die Gehörlosenkultur.
Die EGG will zukünftig die Evangelische Jugendorganisation ausbauen, die Bibel für Gehörlose in Gebärdensprache übersetzen und inhaltlich erklären.
„Unser Hauptziel ist, Gehörlose zu fördern, die später in der Kirche als Pfarrer, Diakon, Katechet oder Prädikant arbeiten können“, so Kirchenrätin Cornelia Wolf.

Am 08.07.2017 wird die EGG im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes in der Egidienkirche in Nürnberg das Anerkennungsfest ihrer Eigenständigkeit feiern, zu dem zahlreiche hochrangige Vertreter aus Kirche und Politik erwartet werden.

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