„Beten – Feiern – Leiten – Lernen“ Teil 1 – Ausbildung für gebärdensprachliche Gottesdienst-Beauftragte in Trier und Luxemburg am 21. Februar

Was war der schönste Gottesdienst, den ich erlebt habe?“ Diese Frage beantworteten die 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kurses „Beten – Feiern – Leiten – Lernen“ aus Trier und Luxemburg:
„ Die Taufe meiner Kinder/Enkel – zum ersten Mal in Gebärdensprache, hörende Angehörige haben gestaunt. Gottesdienst mit Gehörlosen aus vielen Ländern bei den Weltjugendtagen. Inklusives Abendlob mit dem hörenden Chor „Singflut“. Der Gebärdensprach-Gottesdienst bei der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 mit 250 Gehörlosen aus ganz Deutschland. Inklusives Abendlob bei der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012, Gottesdienste mit der Evangelischen Gehörlosengemeinde in Nürnberg, der Erste Gebärdenchor-Auftritt im Trierer Dom im Advent 1999, Trauerfeiern in Gebärdensprache für liebe Freunde und Gemeindemitglieder. Ein Gebärdensprach-Gottesdienst, den ich plötzlich selbst leiten musste.“ Viele persönliche Erlebnisse wurden erzählt.
Allen war gemeinsam: Wir brauchen Gottesdienste in Gebärdensprache, wir wollen verstehen, wir wollen mitmachen, der Gottesdienst muss freundlich, warm, positiv und visuell sein!“
 

 
Diese Wünsche sind eine gute Grundlage für den Kurs. Denn hier sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen, wie gehörlose Ehrenamtliche selbst eine „Wort-Gottes-Feier“ leiten können. Alles, was ihnen im Gottesdienst gut gefällt, können sie dann auch anderen anbieten.
Wir haben dann zusammen überlegt, was alles zu einem Gottesdienst gehört (linkes Bild). Das Wichtigste ist uns erst zum Schluss eingefallen: Gott gehört zum Gottesdienst und die Leute, die Menschen, die Gemeinde. Die sollen mit Gott in Verbindung in Kommunikation sein. Dann haben wir verschiedene Gottesdienstformen überlegt (rechtes Bild):
           
   
Die Mittagspause war der Fastenzeit entsprechend sehr einfach: Suppe und Salat. Das wirkt sich auf die Stimmung nicht negativ aus. Es gab sogar einen „Faster“, der nur seine Gemüsebrühe aß – und trotzdem gut gelaunt war.
        
Nach der Mittagspause wurde es schwierig: Was bedeutet eigentlich der Begriff „Wort Gottes“? Wie kann man dafür eine gute Gebärde finden. „Wort Gottes“ ist ja etwas anderes als der Name für eine Sache. Es ist mehr als ein Wort, das etwas bewirkt. Es ist ja die ganze Geschichte Gottes mit den Menschen (Altes Testament) – und sogar eine Person, mit ihrem ganzen Leben: Jesus! (Neues Testament). Und dann ist das „Wort Gottes“ ja nicht nur eine Geschichte von früher. Gott spricht uns heute an! Und wir versuchen zu verstehen, was er uns sagt und unsere Antwort zu geben im Gebet und im Leben. Eine gute Gebärde haben wir noch nicht gefunden. Hat jemand eine Idee?
     
Dann wurde es etwas „spielerischer“. 4 Gruppen sollten aus dem Kopf den Ablauf der Heiligen Messe in die richtige Reihenfolge bringen. Das war schwierig. Selbst wenn man den Ablauf kennt – man weiß nicht unbedingt, wie die einzelnen 22 Teile heißen. Das Ergebnis war gerecht: Keine Gruppe hatte alles richtig, aber alle Gruppen hatten viel richtig!
Danach haben wir die Heilige Messe und die Wort-Gottes-Feier verglichen: Was ist gleich? Was ist anders? An diesem Punkt werden wir in 14 Tagen bei einem Wochenende in Luxemburg weiter machen. Nach dem Schluss gab es noch eine lebhafte Diskussion: Welche Texte sollen wir nehmen? Originaltexte? Texte in Leichter Sprache? Wer kann LBG-Texte in DGS-Texte übersetzen? Warum gibt es bei uns nicht so gute Bücher mit den Schrifttexten wie in England?
Wir sind auf einem guten Weg! Herzlichen Dank an alle, die ihn mitgehen.
   
Hier der Link zur Vorankündigung

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